Die Serie von Rassismus-Vorfällen im Sport und insbesondere im Fußball reißt nicht ab. Am Samstag ist es offenbar bei der Regionalliga-Partie zwischen Fortuna Köln und der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf zu einem neuerlich unschönen Vorfall gekommen. Zwölf Minuten vor Ende wurde die Partie nach lauten Protesten von der Düsseldorfer Bank unterbrochen. Der Vorwurf: Kölns David Haider Al-Azzawe soll Düsseldorfs Mechak Quiala Tito rassistisch beleidigt haben.

Der aufgebrachte Düsseldorfer sah sich nicht in der Lage weiterzuspielen, er verließ den Platz. Trainer Jens Langeneke musste den 20-Jährigen auswechseln. „Mechak konnte nicht mehr weiterspielen, weil er aufgrund rassistischer Kommentare auf dem Platz emotional total aufgewühlt war. Das überschattet vieles“, sagte Langeneke auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Der Schiedsrichter hätte die vermeintlichen Beleidigungen nicht wahrgenommen, berichtete der Coach. „Er hat mir gesagt, dass er nichts gehört hat und daher nicht reagieren kann. Mein Spieler sagte mir, er habe Linien- und Schiedsrichter Bescheid gegeben.“ Fortuna Düsseldorf reagierte am Sonntag mit einem Statement: „Was unser Spieler erleben musste, ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir verurteilen diesen Vorfall aufs Schärfste. Unsere Haltung ist klar: Null Toleranz gegenüber Rassismus. Immer und überall.“

Fortuna-Spieler berichtet nur von Trash-Talk

Fortuna Köln bestätigte den Rassismus-Vorfall nicht. „Ich kenne David gefühlt seit zehn Jahren. Er hat mir versichert, er hat nichts gesagt, was in diese Richtung geht. In erster Instanz schenke ich dem erst mal Glauben“, sagte Kölns Trainer Matthias Mink. Und weiter: „Unser Verein steht für Integration und Vielfältigkeit. Jegliche rassistische Äußerungen und alles, was mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat, verabscheuen wir.“

Köln-Geschäftsführer Niklas Müller sagte der „Kölnischen Rundschau“, dass Haider Al-Azzawe versichert habe, „dass es über den üblichen Trash-Talk hinaus keinerlei rassistische Beleidigungen gegeben hat. Über die Vorwürfe war er schockiert.“ Eine Aussprache mit Quiala Tito hätte es trotz Gesprächsangebot nicht gegeben. „Gemeinsam mit unserem Kapitän Robin Afamefuna hat David (Haider Al-Azzawe, d. Red.) nach dem Spiel das Gespräch mit dem Düsseldorfer Spieler gesucht. Das hat dieser zu dem Zeitpunkt abgelehnt“, sagte Müller

Im Fußball hatte es zuletzt eine Reihe Rassismus-Skandale gegeben. Schalkes Christopher Antwi-Adjei wurde beim Pokalspiel bei Lok Leipzig rassistisch beleidigt, auch bei der Partie des 1. FC Kaiserslautern beim RSV Eintracht aus Stahnsdorf kam es zu Beleidigungen mehrerer Fans in Richtung eines Spielers. Ein Fan im Rollstuhl sorgte beim Saisonauftakt des FC Liverpool in der Premier League mit rassistischen Rufen für einen Eklat. Bei der Basketball-EM war Kapitän Dennis Schröder am Samstag Affengeräuschen litauischer Fans ausgesetzt.

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