Eine Woche vor den nächsten Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat sich Abwehrchef Antonio Rüdiger erneut für seinen jüngsten Ausraster im spanischen Pokalfinale entschuldigt.
„Es steht außer Frage, dass mein Verhalten falsch und absolut überzogen war – dafür gibt es keine Ausreden“, sagte Rüdiger der „Süddeutschen Zeitung“. Und weiter: „Es war wirklich dämlich, meinen Tapeverband aufs Spielfeld zu werfen und dann noch so die Nerven zu verlieren. Mir ist bewusst, dass ich nun besonders kritisch beobachtet werde.“ Rüdiger hatte das Finale mit seinem Klub Real Madrid im vergangenen April 2:3 gegen den FC Barcelona verloren.
Rüdiger wird in dem Text der „SZ“ zudem so zitiert: „Jeder weiß, dass ich ein sehr emotionaler Typ bin, der auf dem Platz immer 100 Prozent gibt. Meine Spielweise lebt von diesen Emotionen, sie haben mich zu dem Innenverteidiger gemacht, der ich heute bin. Aber im Umfeld dieses Finals – die Enttäuschung über die Niederlage, die Diskussionen um den Schiedsrichter und meine eigene schwere Verletzung – habe ich Grenzen klar überschritten. Das war ein großer Fehler, über den ich mich selbst am meisten geärgert habe.“
Der 32-jährige Rüdiger hatte für den unrühmlichen Schlusspunkt eines bis dahin furiosen Finales gesorgt. In der Nachspielzeit der Verlängerung warf er beim Stand von 2:3 von der Ersatzbank aus einer Taperolle in Richtung des Schiedsrichters. Der Unparteiische Ricardo de Burgos zeigte Rüdiger die Rote Karte – der Verteidiger ließ daraufhin auf Deutsch eine üble Schimpftirade („Hurensohn“, „Missgeburt“) folgen.
Julian Nagelsmann setzt weiter auf Antonio Rüdiger
Am Morgen danach zeigte Rüdiger bereits Reue. „Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid“, schrieb der Innenverteidiger in den sozialen Medien. Er bat den Schiedsrichter und alle, die er enttäuscht habe, um Verzeihung.
Der spanische Fußballverband verhängte eine Sperre von sechs Spielen, der deutsche Nationalspieler hatte sich allerdings kurz nach dem Eklat einer Knie-Operation unterzogen. Bei der Klub-WM in den USA war der 32-Jährige für Real wieder am Start.
Rüdiger trifft mit Deutschland in der neuen Woche auswärts in Bratislava auf die Slowakei und dann in Köln auf Nordirland. Es ist der Start in die Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte kürzlich auf einem Trainerkongress in Leipzig über den Innenverteidiger gesagt: „Ich gehe davon aus, dass er es in den Griff kriegt. Eigentlich ist er ein superlieber Kerl. Die Dinge, die er manchmal macht und die zu Recht bestraft wurden, die gehen natürlich nicht. Das weiß er auch, dass das nicht geht.“
Neuerliche Verfehlungen würden nach Nagelsmanns Worten von Seiten des Verbandes nicht akzeptiert. „Er weiß, dass er keinen Freifahrtschein hat und keinen zweiten oder dritten Versuch, so etwas zu machen“, betonte der Bundestrainer.
Und weiter: „Die rote Linie ist definiert. Wir haben als Nationalmannschaft eine gewisse Vorbildwirkung. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns und ein superfeiner Mensch, der alles dafür tut, dass sein Team beschützt wird. Ich will ungern auf ihn verzichten.“
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