Die Bundesliga ist wieder da. Und legt gleich richtig los. 32 Tore sind zum Auftakt gefallen, deutlich mehr als durchschnittlich in der vergangenen Saison. Da waren es 28, 26 Treffer pro Spieltag.
Was mir allerdings aufgefallen ist: Wenn es in der Kiste geklingelt hat, wurden nur selten deutsche Spieler gefeiert. Für meinen Geschmack zu selten. Die Erklärung ist relativ einfach: 23 Tore wurden von Spielern mit ausländischem Pass erzielt, das sind (aufgerundet) satte 72 Prozent. Deutsche Profis kamen bei neun Treffern gerade mal auf magere 28 Prozent. Allein die Stars aus Frankreich und England haben genauso viele Tore gemacht wie alle deutschen Spieler zusammen.
Das ist schön für die Vielfalt im deutschen Vereinsfußball. Aber weniger schön für Bundestrainer Julian Nagelsmann. Denn nach dieser Saison ist die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada. Und Nagelsmann hat gesagt, dass er Weltmeister werden will.
Aber geht das ohne einen echten „Knipser“? Wir haben Weltklasse-Spieler wie Wirtz oder Musiala. Aber keinen echten Mittelstürmer, der die Tore garantiert. Dabei waren wir mal die Nation der Super-Stürmer. Da waren Seeler, Müller, Fischer, Rummenigge, Völler oder Klose.
Der Trend ist konstant negativ
Das Problem: Der Trend ist konstant negativ. In der vergangenen Saison waren in den Top Ten der Bundesliga-Torschützenliste nur zwei Deutsche: Burkhardt (Mainz) auf Platz vier und Kleindienst (Gladbach) auf Platz fünf. Mit Abstand hinter den Ausländern Kane, Guirassy und Schick.
Bei den bislang letzten beiden Weltmeisterschaften sind wir jeweils in der Vorrunde ausgeschieden. Danach versuchte es Nagelsmann mal mit Havertz als eine Art „falsche Neun“. Oder mit Füllkrug als Spätstarter. Der eine ist schon lange verletzt. Der andere schon lange außer Form. Und in der Bundesliga – wie der erste Spieltag gleich wieder zeigt – brennt auch kein deutscher Stürmer ein Feuerwerk ab.
Sieht so aus, als bräuchten wir einen Zauberer als Bundestrainer, wenn wir nächstes Jahr Weltmeister werden wollen.
Der Text wurde für das Sportkompetenzcenter Sportbild/Bild/WELT verfasst und erschien zuerst in Bild.
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