Die große Shoppingtour wird Max Eberl von höchster Stelle verboten: Der FC Bayern muss ohne Käufe die letzten Tage der Transferphase bestreiten. Sportvorstand Eberl wird dazu sehr deutlich. Und bedient sich beim Galgenhumor.
Nach dem von den Vereinsbossen verordneten Einkaufsstopp stellt sich Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl auf ein kompliziertes Ende der Transferphase ein. "Wir haben die Voraussetzung, dass der Klub für sich entschieden hat: Wir wollen Geld sparen", sagte Eberl vor dem Start der Bundesliga am Freitagabend gegen RB Leipzig (Freitag, 20.30 Uhr/Sat.1, Sky, im Liveticker bei ntv.de, Highlights bei RTL+). "Wir müssen jetzt kreativ werden. Das ist ehrlicherweise keine einfache Aufgabe auf dem Markt."
Zuvor hatte Uli Hoeneß als langjähriger Patron und Ehrenpräsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, dass nur noch ein Spieler ausgeliehen, aber nicht mehr gekauft werden solle. Eberl schilderte, dass er dies zuvor bereits intern mitgeteilt bekommen und nicht erst aus den Medien erfahren habe. Auf die Frage, was er persönlich davon halte, sagte der Manager: "Über meine Gefühle möchte ich jetzt nicht sprechen."
Eberl: "In der Offensive sind wir relativ dünn"
Was er aber sagte: "Wir haben Kingsley Coman verkauft, was nicht unbedingt der Plan war. Wir haben Nick Woltemade nicht verpflichten können. Es ist jetzt die Aufgabe, die wir zu akzeptieren haben und die nicht einfach ist."
Nach den Weggängen unter anderem von Coman, Thomas Müller, Mathys Tel und Leroy Sané wird auch Paul Wanner die Bayern verlassen. Der 19-Jährige absolviert am heutigen Donnerstag den Medizincheck beim PSV Eindhoven. Das bestätigte Eberl, der Wanner unterschwellig kritisierte: "Wir wollen an Spieler glauben und mit Spielern arbeiten, die Bock darauf haben, Bayern-München-Spieler zu werden. Und da gehören halt Schritte dazu. Und da gehört auch Mut dazu."
Den etlichen Abgängen im Sturm steht bislang nur Luis Díaz als prominenter Neuzugang gegenüber. "In der Offensive sind wir relativ dünn und das kann jeder sehen", sagte Eberl bemerkenswert deutlich.
"Also Manuer Neuer wird nicht im Sturm spielen"
Trainer Vincent Kompany meinte auf die Frage, wie er mit diesem Kader auf mögliche Ausfälle von Offensivakteuren reagieren könne, dass Profis wie Raphaël Guerreiro oder Neuzugang Tom Bischof Alternativen seien. "Also Manuer Neuer wird nicht im Sturm spielen", flachste der Coach. Er ergänzte: "Ich mag nicht diese Opferposition. Ich hasse das." Er glaube an sein Team.
Sportvorstand Eberl erklärte, dass es deutlich schwieriger sei, Top-Spieler auszuleihen, als fest zu verpflichten - unter anderem, weil ein abgebender Verein dann keine hohe Ablösesumme erhält. Bei Leihgeschäften würde "eine Kausalkette entstehen, die eben nicht einfach ist. Gerade am Ende einer Transferperiode kommen natürlich dann ganz, ganz kuriose Geschichten auch schon mal zum Tragen", ergänzte der 51-Jährige. Man müsse jetzt "gucken, welche Spieler, welche Qualität wir unserem Kader hinzufügen wollen, ohne kopflos zu sein." Interesse besteht vor allem an Christopher Nkunku vom FC Chelsea. Das Problem: Die Blues wollen den 27-Jährigen unbedingt verkaufen.
Angesprochen auf Nationalspieler Nick Woltemade, den die Bayern trotz eines sehr hohen Millionenangebots nicht vom VfB Stuttgart loseisen konnten, sagte Eberl mit Galgenhumor: "Keine Ahnung, was bis zum 1. September passiert. Vielleicht leiht Stuttgart ihn noch mal an uns - weil leihen können wir ja."
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