Sportlich schließt der FC Schalke 04 die 1. Runde im DFB-Pokal bei Lok Leipzig erfolgreich ab, doch das Duell mit dem Viertligisten hat eine bittere Begleiterscheinung: Schalke-Profi Christopher Antwi-Adjei schildert einen schlimmen Vorfall.

Der Schalker Zweitliga-Profi Christopher Antwi-Adjei hat nach mutmaßlich rassistischen Beleidigungen beim DFB-Pokalspiel bei Lok Leipzig klare Worte gefunden. "Das haut nicht hin, nicht in der heutigen Zeit, generell gar nicht", sagte der Offensivspieler nach dem 1:0-Arbeitssieg nach Verlängerung in Sachsen. "Ich will die Worte nicht nennen, die gefallen sind. Ich bin kein Typ, der nach Hause geht und weint. Trotzdem finde ich das enttäuschend, dass man das in der heutigen Zeit noch immer vorfindet auf dem Platz", sagte Antwi-Adjei bei Sky: "Als normaler Mensch gehört sich so etwas nicht." In der Mixed Zone berichtete Antwi-Adjej danach dann von der heftigen Beleidigung, die hier nicht reproduziert werden soll.

Der 31-Jährige betonte nach der Erstrundenbegegnung, dass er "relativ cool und ruhig geblieben" sei und er dem Linien-Schiri ein Signal gegeben hat, "was da vorgefallen ist. Es hat auch nicht jeder gesagt. Für mich war es ein vereinzelter Ruf. Ich hoffe, die Person denkt noch mal über diese Worte nach."

"Sehr, sehr enttäuschend"

Die Begegnung zwischen dem Nordost-Regionalliga-Meister Lok Leipzig und Zweitligist Schalke 04 war in der ersten Halbzeit wegen mutmaßlich diskriminierenden Äußerungen unterbrochen worden. Nach 14 Minuten hielt Schiedsrichter Max Burda beim Stand von 0:0 Rücksprache mit den Kapitänen beider Teams, nachdem Antwi-Adjei bei einem Einwurf von Lok-Anhängern mit beleidigenden Äußerungen konfrontiert wurde. "Ich habe dem Schiedsrichter direkt signalisiert, dass wir so nicht weitermachen, wenn das nicht aufhört", sagte Schalke-Kapitän Kenan Karaman: "Wenn das so weitergegangen wäre, hätten wir als Mannschaft hinter Christopher gestanden und auch nicht weitergespielt." Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen sind, wurde die Begegnung nach zweiminütiger Unterbrechung fortgesetzt.

"Es ist sehr, sehr enttäuschend, aber wir sind jetzt weiter. Das ist das, was zählen sollte, das Sportliche", betonte Antwi-Adjei, der dann bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde. "Für Fehler durch die Fans werde ich dann ausgepfiffen. Das ist nicht schlimm, aber ein bisschen widersprüchlich. Das passt halt nicht zusammen, aber ich konnte damit leben", sagte der Schalker.

Vor allem FC-Coach Miron Muslic erzürnte das: "So etwas hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. Das Schlimmste ist, er wird dann über 120 Minuten hier ausgepfiffen. Das kotzt mich an. Ich habe den größtmöglichen Respekt vor Chris, dass er das wegsteckt und bis zum Schluss Leistung bringt." Lok-Trainer Jochen Seitz, der selbst einst für die Königsblauen spielte, bedauerte den Vorfall und meinte: "Ich hoffe, dass man die Person rausfiltern kann und mit einem lebenslangen Stadionverbot belegen kann."

"Es hat niemand was gehört"

Lok-Sprecher Carsten Maschulle hatte in der Halbzeitpause dem TV-Sender Sky gesagt: "Wir konnten es am Ende auch nicht verifizieren. Wir haben einen Mitarbeiter, der ist Rollstuhlfahrer, der genau oder fast an der Stelle, wo der Spieler gestanden hat. Der hat nichts gehört. Wir haben auch so ein bisschen da rumgefragt, es hat niemand was gehört. Auch der Linienrichter, der ja bei dem Einwurf logischerweise in der Nähe steht, hat wohl auch nichts gehört. Das ist erst mal der Stand."

Die Gäste setzten in der Halbzeitpause auf X einen Post mit den Worten: "STEHTAUF gegen Rassismus!" ab.

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