Nicht viel fehlt, dann findet das Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt gar nicht statt. Fans der Gäste zögern den Anpfiff ewig hinaus, am Ende verlassen sie das Stadion noch vor dem Anstoß. Sportlich verläuft der Ausflug für die Hessen perfekt.

Erst verzögerten die Fans den Anpfiff, dann überrumpelte Eintracht Frankfurt den Bayern-Schreck und beendete den Bundesliga-Durchhänger. Mit 50 Minuten Verspätung setzte sich der Europa-League-Viertelfinalist mit 3:1 (2:0) beim VfL Bochum durch und schlug wieder Kurs auf die Königsklasse ein.

Rasmus Kristensen (27.), Jean-Mattéo Bahoya (32.) und Michy Batshuayi (90.+6) sicherten den Hessen drei Tage nach dem 4:1-Triumph gegen Ajax Amsterdam den ersten Bundesligasieg im Ruhrstadion seit 15 Jahren - und stoppten die Serie von drei Ligapleiten. Zuvor hatten ihre Anhänger einen pünktlichen Spielbeginn verhindert, weil ihre Banner Fluchttore zum Innenraum versperrten.

"Ihr könnt nach Hause fahren"

Die abstiegsbedrohten Bochumer, die durch Gerrit Holtmann verkürzten (73.), erlitten eine Woche nach dem 3:2-Coup gegen Bayern München einen schmerzhaften Rückschlag - ausgerechnet gegen ihren Lieblingsgegner, gegen den sie mehr Bundesligaspiele gewonnen haben als gegen jeden anderen. Der Abstand zum rettenden 15. Platz vergrößerte sich auf fünf Punkte.

Schiedsrichter Felix Zwayer hatte sich zunächst geweigert, das Spiel anzupfeifen, und beide Teams wieder in die Kabinen geschickt. Die Sicherheit sei nicht gewährleistet. Mehrere Durchsagen blieben erfolglos. Erst als Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche zur Frankfurter Fankurve gegangen war, wurden die Fahnen am Zaun entfernt. Aus Protest verließen zahlreiche SGE-Fans den Gästeblock, auch eine Fahne brannte. "Ihr könnt nach Hause fahren", riefen die Bochumer Anhänger hämisch, "ihr habt bezahlt, ihr könnt jetzt gehen." Bereits im Januar 2024 hatte es aus diesem Grund im Ruhrstadion eine mehr als 40-minütige Verzögerung gegeben. Damals hatten Zaunfahnen der Fans des VfB Stuttgart die Tore zum Spielfeld blockiert.

Finale Chance vereitelt

Der VfL legte einen starken Spätstart hin: Matus Bero scheiterte an Eintracht-Keeper Kaua Santos, Jakov Medic (beide 6.) und Iwan Ordez (10.) verfehlten mit Kopfbällen knapp ihr Ziel. Doch außer einem Abseitstor von Georgios Masouras (20.) sprang für die Gastgeber in dieser dominanten Phase nichts heraus.

Die Eintracht nutzte dagegen gleich eine ihrer ersten Chancen eiskalt: Kristensen scheiterte zunächst an Torhüter Timo Horn, traf aber im Nachschuss. Nur fünf Minuten später zerlegten die Gäste mit dem nächsten mustergültigen Konter die Bochumer Abwehr - und Bahoya schoss ungehindert zum 2:0 ein. Bochum verlor außerdem noch den bislang so starken Winterzugang Tom Krauß, der verletzt ausschied (41.).

Nach der Pause verstärkte der VfL seine Angriffsbemühungen, Philipp Hofmann scheiterte mit einem Kopfball am stark reagierenden Kaua Santos (65.). Trainer Dieter Hecking brachte den wiedergenesenen Torjäger Myron Boadu, ehe Holtmann noch einmal für Spannung sorgte. Frankfurt blieb mit seinen Kontern aber weiter gefährlich. Spät reagierte Kaua Santos dann herausragend gegen Dani de Wit, im Nachsetzen ließ Moritz Broschinski die Riesenchance auf den Ausgleich liegen (90.+2).

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke