Über Jahre genießt Spielerberater Roger Wittmann großen Einfluss bei der TSG Hoffenheim. Doch der Fußball-Bundesligist beginnt, sich nach und nach von ihm zu trennen: Erst kommt die Distanzierung, nun eine noch drastischere Maßnahme.
Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim erteilt einem Medienbericht zufolge dem Spielerberater Roger Wittmann Hausverbot in der heimischen PreZero Arena. Wie der "Kicker" schreibt, werde der ehemalige "Haus- und Hof-Berater der TSG und Intimus des Gesellschafters und Mäzens Dietmar Hopp" künftig zur unerwünschten Person deklariert. Den Einfluss des Spielerberaters und Hopp-Freundes im Verein hatten TSG-Fans seit Jahren kritisiert.
Erst im April hatte sich der Klub formal von Wittmann distanziert. Man sei zu dem Schluss gekommen, "in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Spielerberatern und -agenturen eine Kurskorrektur vorzunehmen", teilte die Geschäftsführung damals dem "Kicker" mit. Berater wolle man künftig "komplett von der Einbindung in Vereinsprozesse herauszunehmen". Hopp sei aktiv in den Entscheidungsprozess eingebunden gewesen und habe sich der klaren Linie der Geschäftsführung angeschlossen, hieß es damals.
Die Verbindung zu Wittmann hatte die TSG über die vergangenen Jahre begleitet. Der Klub profitierte oft von interessanten Spielern aus dessen Agentur und konnte so auch Transferüberschüsse erwirtschaften. Wie der "Kicker" berichtet, habe diese Zusammenarbeit aber zwei Seiten gehabt. Immer wieder seien auch Entscheidungen über die Köpfe der sportlichen Leitung hinweg getroffen worden. Als Beispiel wird etwa der Wechsel von Luiz Gustavo zum FC Bayern 2013 angeführt, der von Wittmann betreut wurde.
Im Portfolio von Wittmanns Agentur Rogon tauchen immer noch aktive TSG-Profis auf, wie etwa Fisnik Asllani oder Tim Lemperle. Insgesamt betreut die Agentur mehr als 120 Spieler. Laut "Kicker" ist unklar, ob TSG-Mäzen Hopp das Hausverbot auch mitträgt. Formal sei Hopp zwar Eigentümer des Stadions, die TSG könne als Pächter aber Hausverbote aussprechen. Auf "Kicker"-Nachfrage teilte die Hoffenheim-Geschäftsführung mit: "Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Haus- und Stadionverboten."
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