Die hohen Transfererlöse werden bei Eintracht Frankfurt munter wieder reinvestiert. Die Top vier der Fußball-Bundesliga sind zwar finanziell enteilt, aber langsam pirschen sich die Adler heran. Die Frage ist: Kann die SGE sogar in die Bayern-Jagd eingreifen?
Eintracht Frankfurt hat eine klare Vision. Die Führungsriege der finanziell aufblühenden SGE sei sich einig, "dass wir dauerhaft um die internationalen Plätze mitspielen wollen", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann im "Kicker"-Interview. Angesichts der vergangenen Saison ein Ziel, das keineswegs unrealistisch daherkommt.
Der Abgang von Topstürmer Hugo Ekitiké zum FC Liverpool schmerzt trotz des Geldregens von 95 Millionen Euro zwar sportlich, die bisherigen Aktivitäten der Konkurrenz stärken aber den Eindruck, dass sich das Kunststück Champions-League-Qualifikation wiederholen lassen könnte.
Borussia Dortmund sorgte bis auf die Verpflichtung von Jobe Bellingham bisher kaum für Aufsehen, Bayer Leverkusen muss einen riesigen Umbruch bewerkstelligen und RB Leipzig sich nach einer enttäuschenden Saison neu sammeln. Die Eintracht scheint im Vergleich gut aufgestellt zu sein - und übt sich in Understatement.
Aus Frankfurt auf die ganz große Bühne
Mit ganz viel Talent im Kader, den klaren Ideen von Trainer Dino Toppmöller und einigen klugen Transfers könnte Frankfurt erneut eine spannende Rolle bei der Jagd auf den augenscheinlich weit überlegenen FC Bayern spielen. Bisher holte Sportvorstand Markus Krösche vor allem gestandene Bundesligaprofis, die den nächsten Karriereschritt suchen, wie Nationalspieler Jonathan Burkardt und den frisch vom SC Freiburg verpflichteten japanischen Wirbelwind Ritsu Doan. Für beide blätterte Frankfurt um die 20 Millionen Euro hin. Den nächsten Versuch, einen Rohdiamanten zu finden, wagte Krösche indes mit dem 17 Jahre alten schwedischen Talent Love Arrhov, der ab Januar vom IF Brommapojkarna kommt.
Das Quartett der "Großen" sei der SGE zwar finanziell voraus, "wir wollen aber da sein, wenn einer seine Leistung nicht dauerhaft auf den Platz bringt", sagte Hellmann. In der vergangenen Saison gelang das sehr gut, Frankfurt schob sich zwischenzeitlich bis auf Platz zwei vor und erreichte letztlich erstmals sportlich die Champions League.
Und trotz der Ambition, sich im Europacup festzusetzen, blieb Frankfurt seiner Transferlinie weitestgehend treu und verzichtete auf wahnwitzige Transfers im hohen zweistelligen Millionenbereich, die durchaus möglich wären. Neuzugänge sollten beim Erreichen des internationalen Geschäfts - natürlich am liebsten der Königsklasse - helfen können, "aber auch viel Entwicklungspotenzial haben", sagte Hellmann - wie etwa der ehemalige Mainzer Kapitän Burkardt und Doan.
Aus dem riesigen Pool an hochveranlagten Spielern aber alle langfristig zu halten, bleibt wohl eine Illusion. Hugo Larsson, Oscar Höjlund, Can Uzun oder die U21-Nationalspieler Nnamdi Collins und Nathaniel Brown - sie alle könnten schon bald Begehrlichkeiten wecken. "Wer sich bei uns ins Rampenlicht spielt, steht im Fokus der absoluten Top-Klubs in Europa", sagte Hellmann. Und die spielen nun mal finanziell in einer anderen Liga als Eintracht Frankfurt - Bayern-Jagd hin und Europacup her.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke