Der Zoff zwischen Marc-André ter Stegen und dem FC Barcelona geht in die nächste Runde - und erreicht offenbar eine weitere Eskalationsstufe. Laut spanischen Medien hat der Klub mittlerweile ein Disziplinarverfahren gegen den Deutschen eingeleitet.
Marc-André ter Stegen hat erneut den Zorn der Barça Bosse auf sich gezogen und den Streit zwischen sich und dem spanischen Meister weiter eskalieren lassen. Das berichtet unter anderem die "Mundo Deportivo". Die Zeitung schreibt, dass sich ter Stegen weigert, dem Verein die Erlaubnis zu erteilen, seinen Verletzungs- und OP-Bericht an die zuständige Kommission der spanischen Liga zu schicken. Barça habe die Angelegenheit daraufhin seiner Rechtsabteilung übergeben und ein Disziplinarverfahren gegen den Torhüter eingeleitet, heißt es.
Die medizinischen Daten des Spielers sind vertraulich, daher ist seine Zustimmung zur Weitergabe erforderlich. Der Verein weiß um das Recht des Spielers, sieht aber auch Verpflichtungen gegenüber dem Arbeitgeber.
Für Barcelona ist die Bewertung von ter Stegens Ausfall durch die Liga von elementarer Bedeutung. Kommen die La-Liga-Verantwortlichen zu dem Schluss, dass die Rückenverletzung des Deutschen eine Ausfallzeit von fünf oder mehr Monaten zur Folge hat, dürfte Barça 80 Prozent seines Gehalts anderweitig investieren. Ter Stegen hatte auf Instagram jedoch von einer Ausfallzeit von nur "rund drei Monaten" gesprochen. Laut "Mundo Deportivo"-Angaben würde das frei werdende Geld in diesem Fall direkt genutzt werden, um den bereits verpflichteten Joan García zu registrieren - also den Mann, der ter Stegen im Barça-Tor beerben soll. Der wartet wegen der finanziellen Probleme des Klubs noch auf seine Spielerlaubnis.
Ter Stegen blockiere diesen Vorgang nun, schreibt die "Mundo". Der Deutsche sei der erste Spieler in der Vereinsgeschichte, der eine Weiterleitung seiner medizinischen Dokumente verweigere. Dieser Schritt könne disziplinarische oder gar rechtliche Konsequenzen haben, heißt es.
Barça hatte sich die 80-Prozent-Regel der Liga schon im vergangenen Jahr zunutze gemacht. Damals waren Andreas Christensen und Ronald Araujo schwer verletzt und fielen über Monate aus. Barcelona nutzte den frei gewordenen Raum im Gehaltsbudget unter anderem, um Dani Olmo nach einer wochenlangen Hängepartie für den Spielbetrieb zu registrieren.
Zuletzt hatte es Schlagzeilen darum gegeben, dass der Klub dem deutschen Keeper die Kapitänsbinde entziehen wolle. Daraufhin hatte ter Stegen Unterstützung aus der Mannschaft erhalten. "Für mich ist er immer noch der Kapitän unserer Mannschaft", sagte Frenkie de Jong. Der Niederländer stellte sich nach dem Testspiel beim FC Seoul (7:3) während der Saisonvorbereitung demonstrativ hinter seinen Teamkollegen. "Er hat immer sein Bestes für den Verein gegeben, daher unterstütze ich Marc sehr, und soweit ich weiß, tut das auch die Mannschaft."
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