Luis Díaz sorgt gleich bei seinem ersten Spiel für den FC Bayern für große Begeisterung, Harry Kane und Joshua Kimmich schwärmen. Der umworbene Nick Woltemade gerät da fast in Vergessenheit - und Díaz könnte das Transfer-Theater sogar lösen.
Das erste Spieltrikot von Luis Díaz war heiß begehrt. Auf der Tribüne wurde heftig geschubst und gedrängelt, als der Kolumbianer nach seinem gelungenen Einstand für den FC Bayern sein Jersey auszog, um es in einen aufgeregten Pulk zu werfen. Einen Fan machte er damit noch ein wenig glücklicher als die anderen 34.500 Augenzeugen beim Test gegen Olympique Lyon (2:1).
Verantwortliche und Mitspieler hatten ein wenig Mühe, ihre Freude über den neuen 75-Millionen-Mann zu kontrollieren. Einen "großartigen Job" habe Díaz gemacht, lobte etwa Harry Kane. "Er hat sich sehr, sehr gut eingefügt, sich schnell zwei, drei große Chancen herausgespielt. Er ist gut angekommen", ergänzte Sportdirektor Christoph Freund mit einem zufriedenen Lächeln.
Im Zuge einer Komplett-Rotation kam Díaz nach der Pause zum Einsatz, in diesen ersten 45 Minuten deutete er mindestens an, warum die Münchner so froh sind, warum sie ihn haben wollten. Der 28-Jährige sorgte über die linke Außenbahn umgehend für Betrieb und dadurch mehrfach auch für Raunen auf den Rängen. Nur ein Treffer gelang ihm zum Einstand nicht trotz dreier Großchancen.
Braucht der FC Bayern Woltemade überhaupt?
Díaz habe eine "gewisse Intensität", sagte der ebenfalls zur zweiten Halbzeit eingewechselte Joshua Kimmich. Tatsächlich holte der neue Millionen-Mann gleich den Elfmeter heraus, den der zweifache Torschütze Michael Olise (53. und 63.) zum 1:0 verwandelte. "Er hätte noch ein Tor machen können", sagte Kimmich lächelnd. "Ich hoffe, dass ich im nächsten Spiel treffen kann", erwiderte Díaz.
In Vergessenheit geriet neben der gewaltigen Ablösesumme für Díaz so erst mal auch ein anderer von den Bayern umworbener Offensivspieler: 15 Kilometer von der Allianz Arena entfernt kam im Münchner Vorörtchen Heimstetten beim Testspiel des VfB Stuttgart gegen den FC Toulouse (6:0) Nick Woltemade zum Einsatz. Auch er erzielte keinen Treffer, legte aber immerhin einen auf.
Womöglich aber brauchen die Bayern den Stuttgarter Senkrechtstarter gar nicht und die Münchner dürfen das sich ewig langziehende Transfer-Theater endlich begraben: Díaz könnte im Angriff auch Kane vertreten - oder aber den verletzten Jamal Musiala. Gegen Lyon gab Trainer Vincent Kompany zunächst Rückkehrer Paul Wanner (19) eine Chance auf der "Zehn". Auffälliger aber war Neuzugang Tom Bischof (20), der vor der Pause auf der Position von Kimmich gefiel.
Bayern-Jungstars überzeugen
"Die jungen Spieler haben es gut gemacht, sie haben sich sehr gut eingefügt, keinen Respekt gezeigt und eine gute Leistung gebracht", sagte Freund. Dies galt auch für Flügelflitzer Lennart Karl (17) - oder Cassiano Kiala (16), der nach der Pause neben Neuzugang Jonathan Tah verteidigte.
Nichts aber übertraf die Freude über Díaz. "Er kommt gerne zum Training, er hat Spaß am Fußball, und das ist das, was wir brauchen, Spieler, die auch gerne arbeiten, wenn es auch mal wehtut", betonte Kimmich nach den ersten Eindrücken. Die zweite Chance auf seinen ersten Treffer bietet sich Díaz schon am Donnerstag im Test gegen Europa-League-Sieger Tottenham Hotspur.
Vor dem Supercup am 16. August bei Pokalsieger VfB Stuttgart steht für die Münchner auch noch ein drittes Vorbereitungsspiel bei Grasshopper Zürich (12. August) an. Zum Auftakt der Bundesliga (22. August) trifft der FC Bayern dann zu Hause auf RB Leipzig.
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