Eine zwölf Jahre alte Chinesin sorgt bei der Schwimm-WM für Aufsehen. Der Vorstand für Leistungssport im Deutschen Schwimm-Verband hat zur Teilnahme von Yu Zidi, die auf eine historische Medaille schielt, eine klare Meinung.
Verbandsvorstand Christian Hansmann sieht die Teilnahme der erst zwölf Jahre alten Chinesin Yu Zidi an der Schwimm-WM sehr kritisch. "Ich finde das bedenklich", sagte der Vorstand Leistungssport des Deutschen Schwimm-Verbands in Singapur. "Es gibt Regeln, die eigentlich für alle gelten sollten. Wenn man hier eine leistungsbezogene Ausnahme macht, halte ich das für keine gute Idee. Erstmal sportlich nicht, aber auch zum Schutz der Jugendlichen - Kinder muss man ja sagen mit zwölf Jahren."
Zidi hatte am Montag im Finale über 200 Meter Lagen den vierten Platz belegt und die Bronzemedaille nur um die Winzigkeit von sechs Hundertstelsekunden verpasst. Wegen ihres Alters und ihrer dafür enormen Schnelligkeit im Wasser erfährt sie bei der WM derzeit große Aufmerksamkeit.
Hansmann: WM-Teilnahme einer Zwölfjährigen "viel zu früh"
Zidi schlug nach 2:09,21 Minuten an. Schneller waren nur Siegerin und Weltrekordhalterin Summer McIntosh aus Kanada, die zweitplatzierte US-Amerikanerin Alex Walsh und die Kanadierin Mary-Sophie Harvey, die sich noch gerade so vor Zidi Bronze schnappte. Eigentlich sind erst Athletinnen und Athleten zugelassen, die im Jahr der Titelkämpfe noch 14 Jahre alt werden. Zidi hat jedoch eine Sondererlaubnis.
"Es gibt eine Junioren-Weltmeisterschaft, es gibt Asia Games. Das sind Wettkämpfe, die man in jungen Jahren mit 14, 15 bestreiten kann", sagte Hansmann. "Ich habe selbst Kinder, die sind zwölf. Da ist ein Altersunterschied zu 14 schon da, auch bei der mentalen Entwicklung."
Hansmann ergänzte: "Wenn man ein Mädchen mit zwölf hier vor eine WM-Kulisse setzt mit 4000, 5000 Zuschauern, mit hohem Druck der Medien und der Trainer, halte ich das für viel zu früh." In den kommenden Tagen will Zidi noch in weiteren Rennen starten. Sollte es die Schülerin auf das Podest schaffen, wäre sie die jüngste Medaillengewinnerin bei einem großen internationalen Schwimmwettkampf seit 1936. Damals holte die zwölfjährige Dänin Inge Sörensen bei den Olympischen Spielen in Berlin Bronze über 200 Meter Brust.
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