Englands Fußballerinnen haben die Chance, ihren EM-Titel zu verteidigen. Das Finale steigt - wie schon das WM-Finale 2023 - gegen Spanien. Eine Superserie kann Englands Trainerin Sarina Wiegman vorweisen: Es ist ihr fünftes Finale in Folge.
Sarina Wiegman gibt mit ihrer einzigartigen Finalserie auch auf den Tribünen den Ton an. Bei Atomic Kittens Klassiker "Whole Again" singen die Fans längst "Sarina, you're the one", im Ohrwurm von "The Champs" ist aus "Tequila" mittlerweile "Sarina" geworden. Diese Liebe der Anhänger sei "wirklich schön", sagte die Trainerin der Lionesses: "Ich finde das kreativ, aber ich fühle mich dabei nicht ganz wohl."
Dennoch "hoffe" sie, dass die Tausenden anreisenden Briten auch nach dem Endspiel am Sonntag (18 Uhr/ZDF und DAZN) in Basel wieder ihre neuen Lieblingslieder anstimmen. Denn England will gegen Spanien Revanche für die bittere Niederlage im WM-Finale 2023 - und hat dabei mit Wiegman eine Erfolgsgarantin. Die steht zum fünften Mal in Serie in einem Endspiel bei Welt- und Europameisterschaften, könnte als zweite Trainerin nach Tina Theune (1997, 2001, 2005) den EM-Hattrick schaffen.
Ihr Geheimnis: "Ich weiß es nicht", sagte die 55-Jährige schulterzuckend und mit breitem Grinsen: "Ich bin die Glückliche, da ich mit so vielen guten Leuten zusammenarbeiten darf." Wiegman gehe "über Leichen, um zu siegen", sagte ZDF-Expertin Kathrin Lehmann rund um den Halbfinalsieg gegen Italien (2:1 n.V.): "Sie ist eiskalt, hat einen klaren Plan und lässt sich nicht von dem abbringen. Wenn man hart, aber fair ist, kommst du in einem Team gut an."
Trainerberuf als "riskante Entscheidung"
Wiegman war von klein auf fußballverrückt, schnitt sich als junges Mädchen die Haare kurz, um bei den Jungs mitkicken zu dürfen. Als Spielerin absolvierte sie 104 Partien für die niederländische Nationalmannschaft, arbeitete parallel noch als Sportlehrerin. Im Jahr 2007 gab sie diesen Nebenjob auf und konzentrierte sich mit dem Engagement bei ADO Den Haag voll und ganz auf eine hauptamtliche Trainerkarriere.
"Es gab damals keine Kontinuität im Frauenfußball", erklärte die Mutter zweier Töchter: "Deshalb war es eine riskante Entscheidung für mich." Doch längst ist klar: Es war die Richtige! Ihre unglaubliche Serie begann als Trainerin der Niederlande. Wiegman führte Oranje ins EM-Finale 2017, das ihr Team 4:2 gegen Dänemark gewann. Zwei Jahre später ging bei der WM das Endspiel gegen die USA 0:2 verloren.
In der Folge wechselte Wiegman nach England - und stillte bei der Heim-EM 2022 im Finale gegen Deutschland mit den Lionesses die 56 Jahre lang anhaltende Titelsehnsucht. Bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren in Australien verlor sie mit ihrem Team dann im Endspiel 0:1 gegen Spanien. Nun gibt es die Revanche. "Es ist so besonders, ein Finale zu spielen", sagte Wiegman, der auf der Insel nach dem Spiel wohl die Ritterwürde verliehen wird: "Ich kann es selbst kaum glauben."
Ihre Erfolge wecken natürlich Begehrlichkeiten, sogar als Trainerin des Männer-Nationalteams von Oranje wurde sie schon vage gehandelt. Doch sie habe "keine Pläne" zu gehen, erklärte sie im Vorfeld der EM: "Ich habe den Eindruck, dass die Leute mich in dieser Position immer noch mögen." Die ihr gewidmeten Fanhymnen bestätigen das.
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