Nach Oleksandr Usyks K.-o.-Triumph über Daniel Dubois ist die Frage geklärt, wer der König im Schwergewicht ist. Unklar ist dagegen, wie es mit Deutschlands Box-Star Agit Kabayel weitergeht. Ein Giganten-Fight wird angeregt.
Kämpfen, kämpfen, kämpfen, das ist der Plan für Deutschlands besten Schwergewichtsboxer. "Agit Kabayel muss so schnell wie möglich wieder in den Ring", sagt dessen Manager Spencer Brown im Gespräch mit sport.de/ntv.de. "Unsere Pläne sind, dass wir in Deutschland oder Riad kämpfen. Wir sind auch offen für Kämpfe in England. Für Agit gibt es viele Kämpfe da draußen."
Kabayel ist seit seinem K.o.-Sieg über den Chinesen Zhang Zhilei im Februar Interims-Champion des Verbandes WBC und somit Pflichtherausforderer von Weltmeister Oleksandr Usyk. Dass der Bochumer noch 2025 eine WM-Chance gegen Usyk bekommt, ist eher unwahrscheinlich. "Ich denke nicht, es wird dieses Jahr sein, aber definitiv nächstes Jahr", sagte auch Brown. Man wisse im Preisboxen allerdings nie genau, was passiere.
"Agit soll in Deutschland boxen"
Die WBO hat Usyk (der auch die Gürtel von WBA, WBC und IBF trägt) aufgefordert, den Titel des Verbandes als Nächstes gegen Joseph Parker zu verteidigen. Der Neuseeländer ist WBO-Interims-Meister und wartet wie Kabayel auf einen WM-Kampf. Aus sportlicher Sicht sei Kabayel für den Ukrainer "wahrscheinlich" die größere Herausforderung, so Brown: "Agit ist ein großartiger Body Puncher" und Treffer zum Körper seien wohl die einzige Usyk-Schwäche.
Sollte Usyk seiner WBO-Pflicht nicht nachkommen und den Gürtel niederlegen, "wäre Agit ein großartiger Kampf für ihn - speziell in Deutschland, es wäre ein gewaltiger Kampf, um das Boxen zurückzubringen", betonte Brown. In Deutschland gebe es "die größte Konzentration an Ukrainern außerhalb der Ukraine", gab der Box-Manager zu bedenken. Ein Duell zwischen Usyk und Kabayel würde in Deutschland Fußball-Stadien voll machen.
Unabhängig von Usyk genieße für Kabayel ein Kampf vor heimischer Kulisse Priorität, sagte Brown. "Agit soll in Deutschland kämpfen, das ist, was wir wirklich wollen." Als möglichen Gegner für ein Duell um Kabayels WBC-Interims-Titel brachte der Manager den ungeschlagenen Albaner Nelson Hysa ins Spiel. "Er denkt, er kann Agit ausknocken."
"Kabayel vs. Klitschko wäre großartig"
Auf die vom früheren Klitschko-Manager Bernd Bönte bei sport.de geäußerte Idee eines Kampfes zwischen Kabayel und dem als langjährigen WBC-Weltmeister hervorragend vermarktbaren Deontay Wilder ging Brown ebenfalls ein: "Das wäre toll, ich bin mir aber nicht sicher, ob wir Wilder nach Deutschland bekommen würden oder nicht eher nach Saudi-Arabien."
Brown brachte indes noch einen ganz anderen Namen ins Spiel, um den sich immer wieder Comeback-Gerüchte ranken: Wladimir Klitschko. "Er hat es im Kopf, vielleicht will er nochmal kämpfen. Er sollte es nicht, aber er denkt darüber nach", sagte der Engländer über den mittlerweile 49-jährigen Ex-Champion. "Können Sie sich vorstellen, wie viele Tickets ein Kampf zwischen Agit und Klitschko verkaufen würde? Es wäre ein großartiger Kampf", sagte Brown. Das Ganze sei mitnichten reine Fantasie. "Es ist möglich." Er werde in den kommenden Tagen mit Klitschko und dessen Vertrautem Tom Löffler sprechen.
Überhaupt wolle er sich stärker im deutschen Boxen engagieren, kündigte der Box-Strippenzieher an. Mit Daniel Dietz habe ein weiterer deutscher Schwergewichtler bei seiner Agentur Goldstar Promotions unterschrieben, verriet Brown. Der 29-jährige 2,04-Meter-Riese aus Karlsruhe hat von 16 Profikämpfen 15 gewonnen, 14 durch K.o.
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