Das Viertelfinale der Frauen-EM zwischen Schweden und England war an Dramatik kaum zu überbieten. Jennifer Falk sah wie die Heldin aus – und war am Ende tief enttäuscht.

Besser als Jennifer Falk kann es eine Torhüterin eigentlich nicht machen. Als es im Viertelfinale der Frauen-EM zwischen Schweden und England zum Elfmeterschießen kam, wuchs die Schwedin regelrecht über sich hinaus.

Gleich vier Elfmeter der Engländerinnen parierte sie, Falk war drauf und dran, ihrer Mannschaft den Sieg und den Einzug ins Halbfinale zu sichern. Dennoch wurde die Torhüterin schlussendlich zur tragischen Figur, denn auch sie hatte ihren Anteil daran, dass Schweden auf dramatische Art und Weise ausschied.

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Falk hatte bereits drei englische Schüsse vom Punkt gehalten, der nächste verwandelte Elfmeter für Schweden würde das Spiel entscheiden. Da schnappte sich die Torhüterin selbst den Ball – und schoss über den Kasten.

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Entscheidung verpasst. Falk ließ sich davon zwar nicht beirren und parierte auch den nächsten Versuch der Engländerinnen. Im weiteren Verlauf des Elfmeterschießens zeigten ihre Kolleginnen jedoch Nerven. Schweden, das zur Halbzeit bereits 2:0 geführt hatte und dann innerhalb von zwei Minuten zwei Gegentore kassierte, fährt nach Hause.

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Bei Jennifer Falk war die Enttäuschung nach dem Spiel dementsprechend riesengroß. "Leere, tausend Gefühle gleichzeitig, das ist kaum zu beschreiben", schilderte sie ihr Innenleben. "Es ist eine schwierige Situation, einen Strafstoß zu schießen. Ich habe meinen eigenen Strafstoß verschossen. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich sagen soll, es fühlt sich im Moment einfach sehr schwer an." 

Trainer Peter Gerhardsson habe sie gefragt, ob sie schießen wolle, erzählte Falk. "Und ich habe Ja gesagt." Für ihren eigentlichen Job im Tor hatte sich die 32-Jährige vom schwedischen Club BK Häcken einen Zettel auf ihre Trinkflasche geklebt, von dem sie die bevorzugten Ecken der Gegnerinnen ablesen konnte.

Europameister England sah lange wie der Verlierer aus und trifft nun im Halbfinale auf Italien. Die deutschen Frauen, die ihr letztes Gruppenspiel gegen Schweden 1:4 verloren haben, spielen am Samstag (21 Uhr) im Viertelfinale gegen Frankreich. Im Halbfinale würden dann entweder die Gastgeberinnen aus der Schweiz oder die Turnierfavoritinnen aus Spanien warten.

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