Erstes Weltcup-Podest, erster Weltcup-Sieg: Emma Aicher sorgt in den Abfahrten von Kvitfjell für Furore. Das Aus im Super-G kann die Freude der neuen deutschen Ski-Hoffnung nicht mehr trüben. Der 21-Jährigen winkt eine große Zukunft.
Emma Aicher nahm den Dämpfer zum Abschluss stoisch zur Kenntnis und ließ sich die Laune nicht allzu sehr verderben. Die 21-Jährige schied im Super-G von Kvitfjell nach einer fehlerhaften Fahrt aus. Die Freude über das bis dahin herausragende und historische Wochenende der jungen deutschen Ski-Hoffnung konnte das aber nicht mehr trüben. Zweite am Freitag, Erste am Samstag: Aicher hat sich in die Weltspitze katapultiert.
"Mega gefreut" habe sie sich über ihren famosen Ritt in der zweiten der beiden Abfahrten in Norwegen, berichtete Aicher. Einen Tag nach ihrem ersten Weltcup-Podestplatz hatte sie mit dem ersten Sieg noch einen draufgesetzt. Der erste deutsche Abfahrts-Erfolg seit jenen der mittlerweile zurückgetretenen Thomas Dreßen und Viktoria Rebensburg im Februar 2020 - er hatte Aicher selbst überrascht, wie sie offen einräumte. Und er war eine Erlösung für den Deutschen Skiverband (DSV) in dieser bislang so schwierigen Saison.
Wenige Lichtblicke in dieser Saison
Einzig Slalom-Ass Lena Dürr hatte vor den Rennen in Kvitfjell in diesem Winter drei Weltcup-Podestränge eingefahren. Bei der WM in Saalbach-Hinterglemm hatte Linus Straßer vor zwei Wochen Slalom-Bronze geholt und damit gerade noch eine deutsche Nullnummer verhindert. Es waren wenige Lichtblicke. Ansonsten sorgte zuletzt vor allem die aufstrebende Aicher für etwas Glanz.
Bei der WM in Österreich war sie jeweils Sechste im Super-G und in der Abfahrt geworden. Schon da hatte ihr DSV-Sportvorstand Wolfgang Maier attestiert, sich taktisch weiterentwickelt zu haben. In Norwegen knüpfte sie nun daran an. Und nicht nur das. Ohne in der laufenden Saison zuvor auch nur einen Abfahrts-Punkt im Weltcup geholt zu haben, preschte sie ganz nach vorn.
WM-Debüt ohne jegliche Weltcup-Erfahrung
Vom großen Potenzial der Allrounderin, die sowohl in allen schnellen als auch technischen Disziplinen startet, waren sie im Verband schon lange überzeugt. Ohne jegliche Weltcup-Erfahrung war Aicher 2021 zur WM nach Cortina d'Ampezzo mitgenommen worden - und holte prompt Bronze im Teamevent. Ein Jahr später folgte Mannschafts-Silber bei den Olympischen Spielen in Peking.
Ihre Ausfallquote war und ist trotz allen Talents und aller Geschwindigkeit, die sie mitbringt, mitunter noch ein Problem - und war es auch nun zum Abschluss in Kvitfjell wieder. Sie habe es diesmal eben "nicht so gut gemacht", sagte Aicher in ihrer gewohnt abgeklärten Art nach dem Super-G-Aus. Sie wolle es "abhaken, daraus lernen und beim nächsten Mal wieder besser machen", erklärte die Tochter einer Schwedin und eines Deutschen.
Von dieser unaufgeregten und lockeren Herangehensweise ihrer Teamkollegin könne man sich "inspirieren lassen", meinte Kira Weidle-Winkelmann. Die Starnbergerin fuhr einen Tag nach ihrem Sturz auf einen guten zehnten Platz im Super-G. Den Rang als deutsche Nummer eins im Speed-Bereich bekommt sie allerdings gerade abgelaufen. Von Senkrechtstarterin Emma Aicher.
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