Im Topspiel gegen Dänemark spielen Deutschlands Handballerinnen erstmals bei dieser WM in voller Arena. Die Stärken des EM-Zweiten sind bekannt. Die Schwächen jedoch auch ausgemacht. Ganz besonders freut sich das Team um Kapitänin Emily Bölk auf das Schweigen der Gastgeber.
Wenig Druck, ganz viel Motivation: Deutschlands Handballerinnen gehen voller Vorfreude in den WM-Kracher gegen Gastgeber Dänemark. "Wir wollen den Gruppensieg und unbedingt gewinnen", sagte Rückraumspielerin Xenia Smits vor dem Hauptrunden-Finale gegen den skandinavischen Titelanwärter am heutigen Montagabend (20.30 Uhr/Sportdeutschland.TV). Nach fünf Siegen in den bisherigen fünf Spielen will das deutsche Team die über 12.000 frenetischen Zuschauer in der Jyske Bank Boxen in Herning zum Schweigen bringen.
Die Kulisse sei "etwas Besonderes", sagte Kreisläuferin Meike Schmelzer: "Vor so vielen Zuschauern spielt man gerade als Frau nicht ganz so oft. Das wird einfach cool." Und Kapitänin Emily Bölk betonte: "In Dänemark gegen Dänemark zu gewinnen, wäre schon ein großer Spaß für uns. Wir haben nichts zu verlieren." Der Weg zum Sieg werde über das Publikum führen. "Ich freue mich auf eine volle Arena und geile Stimmung. Mit dem Ziel, die ganz leise zu bekommen, damit man unseren kleinen deutschen Fanblock lauter hört", sagte Bölk.
"Es wird spannendes Spiel in geiler Atmosphäre", findet auch Kreisläuferin Julia Behnke im Interview mit sport.de/ntv.de. "Es ist ein Extra-Spiel, da können wir nur gewinnen. Für das Gefühl wird das richtig geil sein, dieses Erlebnis mitzunehmen und die Dänen vor heimischem Publikum wegzufegen. Manchmal reizt es ein bisschen mehr, wenn dich die Halle auspfeift. Wir können da alle gespannt sein." Und die wirft schon einmal den Blick voraus, denn die Sehnsucht nach dem ersten deutschen WM-Titel seit 1993 wurde zuletzt von Sieg zu Sieg immer größer, wie Behnke ausführte: "Es ist auf jeden Fall ein Traum. Jeder glaubt daran, dass wir diesen Traum wahr machen können. Der WM-Titel wäre eine Sensation, phänomenal."
Debakel 2021 ausradieren
Tatsächlich geht es für die DHB-Auswahl aber erstmal "nur" um Platz eins oder zwei in Hauptrundengruppe III, das Viertelfinal-Ticket hat die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch schon gebucht. "Wir wollen zeigen, dass wir auch gegen Top-Mannschaften mithalten können", sagte Co-Kapitänin Alina Grijseels.
Das Duell gegen den Vize-Europameister bietet dem deutschen Team zugleich auch die Chance zur Revanche für die WM-Niederlagen 2013, 2017 und 2021. Ganz bitter lief es vor zwei Jahren, als Deutschland bei identischer Ausgangslage zum WM-Hauptrundenabschluss eine 16:32-Klatsche kassierte - und anschließend im Viertelfinale ausschied. "Revanche hört sich immer gut an", so Bölk: "Sie sind schlagbar. Sie agieren nicht so sicher und selbstbewusst auf dem Spielfeld, wie man das erwarten würde. Wir haben keine Scheu". Und auch Smits frohlockte: "Wir brauchen keine Angst haben. Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir uns mit unserem Flow gut präsentieren werden."
Laut Schmelzer könne die deutsche Mannschaft "ganz befreit aufspielen. Es ist auf jeden Fall von Vorteil, dass man nicht so groß unter Druck steht." Die Gedanken an das Debakel 2021 würden keine Rolle spielen. Zumal Dänemark, das zum Hauptrunden-Auftakt überraschend gegen Japan verloren hatte, bislang nicht nur souverän gespielt hätte. "Das ist ein ganz anderes Spiel, als es das vor zwei Jahren war", sagte Schmelzer: "Wir haben ein bisschen unser Spielsystem geändert und haben uns weiterentwickelt." Genau das will das deutsche Team am heutigen Montagabend unter Beweis stellen. Mit wenig Druck. Und ganz viel Vorfreude.
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