Tour de France 2025 Etappenkarte

Worum geht es bei der Tour de France eigentlich? Wer sind die Favoriten? Und welche Etappen sind entscheidend? Ntv.de beantwortet die drängendsten Fragen vor dem größten Radrennen der Welt.

Wann geht es los?

Die Tour startet am Samstag, dem 5.7. in Lille und endet in Paris am 25.7.

Was gibt es zu gewinnen?

Die besten (Straßen)-Radfahrer der Welt versammeln sich in Frankreich, um nicht nur einen, sondern gleich mehrere Könige ihrer Sportart zu krönen. Das Gelbe Trikot gebührt dem Fahrer, der die 3338,8 Kilometer am schnellsten bewältigt. Dem Feld aus Spitzenathleten davonzufahren ist auf dem flachen Land nur sehr schwer möglich, am Berg hingegen fliegt der in diesem Jahr 184 Fahrer umfassende Tross regelmäßig auseinander. Wer aufs Treppchen fahren will, muss also in den Bergen richtig aufdrehen können.

Mit dem Grünen Trikot wird der beste Sprinter gekürt. Es gibt auf Flachetappen sowohl im Ziel als auch an Zwischenstationen Sprintpunkte, um die sich die explosivsten Männer im Feld duellieren. Ihre Teams bereiten die Sprints zumeist vor, sich in der nervösen Meute auf dem Weg zur Ziellinie gut zu positionieren, ist das A&O. Neben der Schwierigkeit, das Grüne Trikot zu ergattern, muss der Träger es dann auch erst einmal bis nach Paris bekommen. Denn nicht selten müssen die massigen Sprinter in den Bergen die Tour verlassen, weil ihr Rückstand zu groß wird.

Das Gepunktete Trikot kleidet wiederum den stärksten Bergfahrer. Punkte dafür sammeln die Fahrer bei Bergankünften und wenn sie als erste gewisse Positionen in den Bergen passieren. Aufgrund der Dominanz der Klassement-Fahrer kommt es häufiger dazu, dass der Träger des Gelben Trikots auch das Gepunktete Leibchen mit nach Hause nimmt, wie etwa 2020, 2021 oder 2022.

Ein weißes Trikot für den besten Nachwuchsfahrer, also den stärksten Athleten unter 25 Jahren, der in der Gesamtwertung am weitesten vorn ist, komplettiert die begehrtesten Textilien des Radsports. Darüber hinaus wird das beste Team gekürt, täglich neu vergeben wird zudem noch eine rote Rückennummer für den "kämpferischsten Fahrer".

Wo geht's lang?

Quer durch Frankreich in 21 Etappen. Das klingt banal, ist es aber gar nicht. Denn es ist zum guten Ton geworden, dass die Tour in anderen Ländern startet. Zuletzt etwa in Italien oder Dänemark, 2017 rollte das Feld in Deutschland los. Derlei Besonderheiten werden 2025 ausgespart, auch ein Ausflug nach Spanien oder Andorra beim Durchqueren der Pyrenäen entfällt. 2025 ist Frankreich pur, von Lille über die Küste im Nordwesten des Landes durch die Pyrenäen und die Alpen nach Paris.

Welche Etappen werden entscheidend?

Zum ersten Mal richtig knackig und somit wichtig für die Gesamtwertung wird es am 14. Juli auf der zehnten Etappe, der ersten mit mehreren Bergwertungen im schwierigeren Bereich. Auf Etappe 12 wagt sich das Peloton schließlich zum ersten Mal ins Hochgebirge. Doch auch in der ersten Woche kann es im Klassement schon Bewegung geben. "Der Fahrer macht das Rennen", so sagt man. Heißt: Entscheidender als das Profil der Strecke ist das Tempo des Hauptfeldes. Immer wieder ist in vergangenen Jahren zu beobachten gewesen, dass einzelne Teams auf hügeligen, eigentlich gut zu bewältigenden Abschnitten, so schnell fahren, dass ein Großteil des Feldes nicht mehr hinterherkommt. Ebenfalls bemerkenswert ist die 13. Etappe, in der ein seltenes Bergzeitfahren ansteht.

Der 18. Abschnitt ist die Königsetappe der Rundfahrt. Das Fahrerfeld nimmt den Weg hinauf zum Col de la Loze auf sich, der mit 2304 Metern den höchsten Punkt der Tour bildet. Für Spannung könnte auch die Schlussetappe sorgen. Das ist eigentlich ein Widerspruch. Denn es ist Tour-Tradition, dass am letzten Tag nicht mehr um das Gesamtklassement gekämpft, sondern Sekt geschlürft und geplaudert wird. Sportlich relevant ist lediglich noch die Sprintankunft auf der Champs-Elysée - eigentlich.

2025 kommt ein neuer Streckenabschnitt dazu: Dreimal geht es den Montmartre hinauf, der auch Teil des olympischen Straßenrad-Kurses war. Die Polizei legte zunächst ihr Veto ein, aufgrund der Verkehrslage in der französischen Millionenmetropole. Sogar Präsident Macron höchstselbst schaltete sich in die Debatte ein - als Befürworter der neuen Streckenführung. Schließlich wurde sie abgesegnet, wie das Feld auf den knackigen Anstieg reagiert, und ob das traditionelle Bummeln in diesem Jahr ein Ende hat, wird jedoch erst der 27. Juli zeigen.

Wer sind die Favoriten?

"Ich glaube schon, dass ich stärker als je zuvor bin", ließ Jonas Vingegaard auf der Pressekonferenz seines Teams Jumbo-Visma wissen. Das wird der Däne, der bereits zwei Mal das Gelbe Trikot mit nach Hause nehmen konnte, auch sein müssen. Denn der Favorit ist nicht Vingegaard, sondern Vorjahressieger Tadej Pogačar. Der Dominator der Tour, der Dominator des gesamten Straßen-Radsports. Er peilt seinen vierten Sieg der ruhmreichen Rundfahrt an, beim als "Mini-Tour" geltenden Criterium du Dauphine hat er im Juni klar gewonnen - vor Vingegaard. Lobende Worte gibt's trotzdem. Im Vorfeld der Tour nennt Pogačar Vingegaard "den besten Kletterer der Welt". Der Respekt ist groß, nicht nur vor der Konkurrenz, sondern auch vor dem Sport selbst. "Man riskiert jeden Tag im Freien beim Training sein Leben", erklärt Pogačar. Auch die ganz Großen bleiben von schweren Stürzen nicht verschont: Doppel-Olympiasieger Remco Evenepooel ist der vielleicht stärkste Fahrer hinter den zwei "Außerirdischen", jedoch wirbelte ein schwerer Trainingsunfall im Dezember die Vorbereitung des Belgiers gehörig durcheinander.

Und die Deutschen?

Deutschland hat mit Florian Lipowitz tatsächlich mal wieder jemanden, "auf den wir achten müssen", wie Vingegaard betont, und damit sich, sein Team und die Spitze des Radsports meint. Denn Lipowitz wird bei der bereits erwähnten Tour-Generalprobe Criterium du Dauphine Dritter. Nur die Giganten Pogačar und Vingegaard landen am Ende vor ihm. Der ehemalige Biathlet, der erst mit 18 Jahren zum Radsport kam, fährt im Team Red Bull-Bora-Hansgrohe eigentlich als Edelhelfer für den ehemaligen Skispringer Primoz Roglic mit. Den etatmäßigen Kapitän der Mannschaft verlässt in Frankreich jedoch regelmäßig das Glück. 2021, 2022 und 2024 muss Roglic die Tour nach einem Sturz abbrechen, 2023 tritt er gar nicht erst an. Gut möglich also, dass das deutsche Team bei entsprechenden Rennleistungen auf seinen Shooting-Star Lipowitz setzt.

Das beste deutsche Ergebnis der jüngeren Geschichte erzielte 2019 Emanuel Buchmann, damals ebenfalls noch im Trikot von Bora, wurde er Vierter. So weit nach oben ging es für den Bergspezialisten danach nie wieder. Nun tritt der mittlerweile 32-Jährige als Kapitän des französischen Cofidis-Teams an, bereits zum achten Mal ist er bei der Tour dabei. Nur ein Deutscher kennt die Straßen Frankreichs noch besser: Nils Politt absolviert seine neunte Tour und wird als zuverlässiges Arbeitstier des Teams UAE Emirates XRG auch in diesem Jahr wieder alles daransetzten, seinen Kapitän Tadej Pogačar ins Gelbe Trikot zu fahren.

Die Sprinter Phil Bauhaus (Bahrain Vicorious) und Pascal Ackermann (Israel -Premier Tech) träumen vom ersten Etappensieg in Frankreich. Marius Mayrhofer vom Tudor Pro Cycling Team dürfte dafür eher in hügeligen Abschnitten in Frage kommen. Mayrhofer ist, wie auch Picnic-PostNL-Helfer Niklas Märkl und eben Lipowitz, zum ersten Mal bei der Tour dabei. Maximilian Schachmann von Soudal-Quick Step ist ein starker Zeitfahrer. Als klarer Helfer für Evenepoel ist jedoch abzuwarten, ob er im Kampf gegen die Zeit freie Fahrt bekommt oder die Unterstützungsaufgaben an anderen Tagen wichtiger sind. Das Intermarché-Wanty-Duo aus Jonas Rutsch und Georg Zimmermann komplettiert den zehnköpfigen deutschen Tross. Zimmermann könnte auf Etappenjagd gehen, 2023 wurde er bereits einmal Zweiter. Jonas Rutsch wird sich - wie der Großteil des Teams - vor allem auf Biniam Girmay fokussieren, der 2024 sensationell das Grüne Trikot gewinnen konnte.

Wer überträgt die Tour?

Auf Eurosport (im TV, wie auch im Stream) sowie auf sportschau.de sehen Radsportinteressierte jede Etappe in voller Länge. Die ARD überträgt ebenfalls ein Großteil der Rennen, wochentags ab 14 Uhr, am Wochenende mit wechselnden Sendezeiten.

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