Die US-Einwanderungsbehörden haben den mexikanischen Boxer Julio César Chávez Jr. festgenommen. Derzeit werde seine Abschiebung aus den USA vorbereitet, erklärte das Heimatschutzministerium am Donnerstag.
Der frühere Weltmeister war den Angaben zufolge am Mittwoch von Beamten der Einwanderungspolizei ICE in der kalifornischen Metropole Los Angeles festgenommen worden, nachdem die Behörden festgestellt hätten, dass er sich illegal im Land aufhielt. Gegen ihn liege in Mexiko ein Haftbefehl wegen Beteiligung an organisierter Kriminalität vor. Außerdem habe er in seinem Antrag für eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in den USA falsche Angaben gemacht.
Er ist der Sohn des legendären mexikanischen Boxers Julio César Chávez. Der heute 63-Jährige gilt als einer der erfolgreichsten Boxer der Geschichte und war Weltmeister in drei Gewichtsklassen. Chávez gewann insgesamt sechs WM-Titel, blieb in seinen ersten 90 Profikämpfen ungeschlagen (89 Siege, 1 Unentschieden). Insgesamt gewann er 107 seiner 115 Profikämpfe. Er gilt bis heute als Nationalheld und einer der größten Sportler des Landes.
Auch sein heute 39 Jahre alter Sohn hatte eine gute Karriere, die er 2011 mit der WBC-Weltmeisterschaft im Mittelgewicht krönte.
Nun erklärte das Heimatschutzministerium, er werde verdächtigt, Mitglied des berüchtigten Sinaloa-Kartells zu sein, eine der mächtigsten und bekanntesten Verbrecherorganisationen Mexikos. Chávez sei 2023 legal mit einem bis Februar 2024 gültigen Touristenvisum in die USA eingereist. Laut AP sei er wegen Überschreitung dieser Erlaubnis festgenommen worden.
Im April vergangenen Jahres habe er wegen seiner Ehe mit einer US-Bürgerin eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung beantragt. Die US-Bürgerin stehe durch eine frühere Beziehung mit dem inzwischen verstorbenen Sohn des berüchtigten Kartellchefs Joaquín „El Chapo“ Guzmán in Verbindung, hieß es weiter. Den Behörden zufolge wird Chávez als eine erhebliche „Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ eingestuft.
„Unter Präsident Trump steht niemand über dem Gesetz – auch weltberühmte Sportler nicht. Unsere Botschaft an alle Kartellmitglieder in den USA ist klar: Wir werden euch finden, und ihr werdet mit Konsequenzen rechnen müssen. Die Zeiten ungezügelter Kartellgewalt sind vorbei“, schrieb das Heimatschutzministerium in einem Post bei X.
Samstag blamierte sich Chávez noch gegen Jake Paul
Chávez hatte am Samstag in Anaheim bei Los Angeles ein Duell gegen den boxenden YouTuber Jake Paul verloren. Paul gewann den Kampf klar nach Punkten, Chávez blamierte sich. Er war nicht in Form, wirkte unmotiviert und verhielt sich über weite Strecken so passiv, dass das Publikum den Kampf mit Buhrufen begleitete. Weniger Tage später wurde er festgenommen.
Sein Anwalt sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP, Chávez sei von einer größeren Anzahl Beamter vor seinem Wohnsitz in einem Stadtteil von Los Angeles festgenommen worden. Er wisse derzeit nicht, wo der 39-Jährige festgehalten werde. Für Montag sei ein Gerichtstermin vorgesehen.
Chávez, der einen Großteil seiner Karriere lang gegen seine Drogensucht kämpfte, war wiederholt verhaftet worden. 2012 wurde er in Los Angeles wegen Trunkenheit am Steuer zu 13 Tagen Gefängnis verurteilt, im Januar 2024 wurde er wegen illegalen Waffenbesitzes verhaftet. Die Polizei gab an, er besitze zwei Ghost Rifles im AR-Stil. Später wurde er gegen eine Kaution von 50.000 Dollar und unter der Auflage, sich in eine stationäre Drogentherapieeinrichtung zu begeben, freigelassen.
Im Wahlkampf hatte Trump „das größte Abschiebeprogramm in der Geschichte der USA“ angekündigt. Das Weiße Haus veröffentlichte wiederholt Videos von Migranten, die von der Grenzpolizei ICE drangsaliert oder mit Handschellen und Ketten gefesselt ausgeflogen werden. Sie werden teils in Länder wie El Salvador oder den Sudan gebracht, die Menschenrechtler als Unrechtsstaaten kritisieren. Das oberste US-Gericht hatte diese Praxis zuletzt gebilligt.
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