Für Champions-League-Finalist Inter Mailand ist die Klub-WM zu Ende. Der brasilianische Vertreter Fluminense ist im Achtelfinale zu stark. Das italienische Elend nimmt schon früh seinen Lauf. Inters Kapitän findet nach dem Knockout deutliche Worte.

Für Inter Mailand geht die Klub-WM in den USA mit einer herben Enttäuschung zu Ende. Der Champions-League-Finalist unterlag im Achtelfinale Fluminense mit 0:2 (0:1). German Cano (3. Minute) und Hercules (90.+3) trafen bei Temperaturen von weit über 30 Grad in Charlotte die Treffer für das brasilianische Team aus Rio de Janeiro.

Kapitän Lautaro Martínez ging nach der Niederlage verbal wütend auf seine Mitspieler los. "Ich will um die großen Titel kämpfen", sagte der argentinische Weltmeister, "wir brauchen Spieler, die hier sein wollen. Wer nicht bleiben will, kann gehen." Stürmer Martínez gefiel ganz offensichtlich die Einstellung einiger Mitspieler überhaupt nicht. "Wir tragen ein wichtiges Trikot", betonte der 27-Jährige, es brauche für Erfolge eine "Top-Mentalität". Wer diese nicht habe, solle "bitte gehen".

Bericht: Calhanoglu forciert Wechsel zu Sané-Verein

Und so in Rage legte Martinez nach: "Ich nenne keine Namen, aber ich habe viele Sachen gesehen, die mir nicht gefallen haben." Vereinspräsident Giuseppe Marotta verriet angesprochen auf die Aussagen seines Kapitäns: "Vermutlich meinte er damit die Situation von Calhanoglu, die wir so bald wie möglich lösen wollen." Der 31 Jahre alte Türke, der die Klub-WM verletzt verpasst hatte, will Medienberichten zufolge den Verein trotz eines bis 2027 laufenden Vertrages verlassen. Den früheren Profi des Hamburger SV und von Bayer Leverkusen soll es zu Galatasaray Istanbul ziehen, wo künftig der bisherige Bayern-Stürmer Leroy Sané spielt.

Inter-Boss Marotta stellte sich klar auf die Seite von Martinez, obwohl dessen deutliche Kritik laut "Gazzetta dello Sport" nicht mit den Bossen abgesprochen war. "Als Kapitän hat er einige Dinge und Wahrheiten angesprochen. Wenn ein Spieler nicht mehr bei einem Verein bleiben will, dann ist es besser, wenn er geht." Calhanoglu habe in seinen vier Jahren bei Inter viel zum Erfolg beigetragen. Nun werde man die Situation bewerten.

Bereits nach drei Minuten klingelt's

Die Nerazurri hatten in der Meisterschaft der SSC Neapel den Vortritt lassen müssen, waren im Halbfinale des italienischen Pokals klar an Lokalrivale AC Mailand gescheitert und im Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain untergegangen (0:5). Nun folgte das frühe Aus gegen Außenseiter Fluminense in Charlotte. "Es war eine lange und anstrengende Saison, die wir jetzt mit leeren Händen beenden. Das ist die grundsätzliche Botschaft", so Martínez. "Ich entschuldige mich bei den Fans, die hierhergekommen sind, um uns zuzuschauen."

Die Spieler des Inter-Trainers Cristian Chivu wirkten bei der Hitze im Stadion zu Beginn müde. Bereits in der 3. Minute nutzten die Südamerikaner vor nur 20.030 Zuschauern eine Unachtsamkeit. Der Argentinier Cano köpfte dem ehemaligen Bundesliga-Torwart Yann Sommer den Ball aus kurzer Distanz zum 1:0 durch die Beine. In der 39. Minute jubelten die Spieler von Fluminense erneut - allerdings zu früh. Innenverteidiger Ignacio stand bei seinem vermeintlichen Kopfballtor in der mehr als 75.000 Zuschauer fassenden Arena im Abseits.

Ärger um Mchitarjan

Kurz vor dem Pausenpfiff kam es auf dem Rasen zu einem kleinen Tumult. Inters Henrich Mchitarjan wollte einen Einwurf ausführen, doch Fluminense-Trainer Renato Gaúcho spitzelte dem früheren Dortmunder den Ball weg. Mchitarjan geriet danach mit Gaúcho und einigen Fluminense-Spielern aneinander. Schiedsrichter Ivan Barton zeigte Gaúcho wegen der Unsportlichkeit die Gelbe Karte.

Auch in der zweiten Hälfte hatten die Brasilianer zuerst mehr vom Spiel. Sommer konnte in der 62. Minute einen sehenswerten Schuss von Jhon Arias gerade noch um den Posten lenken. Zum Ende der Partie kam Inter noch einige Male gefährlich vor das Fluminense-Tor. Stürmerstar Lautaro Martinez (82.) traf für den Champions-League-Finalisten aber nur den Pfosten. Hercules machte in der Nachspielzeit den Sieg für die Brasilianer perfekt.

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