Nach der U21-EM stehen die Zukunftsfragen an. Wer schafft es zur A-Mannschaft? Wer wird abgeworben? Und wie sieht die künftige U21 aus? Hoffnung auf eine Zukunft in der "großen" Nationalmannschaft macht Bundestrainer Nagelsmann vor allem drei EM-Finalisten.
Der vom FC Bayern heftig umworbene Nick Woltemade machte es kurz. "Mach's jut, liebe U21", schrieb der Torjäger nach der Heimreise aus der Slowakei an seine langjährigen Mitspieler, schließlich war es ein Abschied für immer. Nie wieder werden die EM-Finalisten in dieser Konstellation zusammenspielen. Und nun? Viele hoffen auf einen Anruf von Julian Nagelsmann, manch einer liebäugelt mit einem Verbandswechsel, und zumindest sieben dürfen auch künftig für die U21 auflaufen.
Hoffnung auf eine Zukunft in der A-Nationalmannschaft machte Nagelsmann vor allem drei EM-Finalisten. "Diese Mannschaft hat top Spieler und gute Typen, nicht nur Nick Woltemade, Rocco Reitz und Brajan Gruda, die schon bei uns bei der A-Mannschaft dabei waren", sagte der Bundestrainer, der das Endspiel gegen England (2:3 n.V.) vor Ort verfolgte.
Anders als Woltemade warten Reitz und Gruda noch auf ihr Debüt, die Chancen stehen aber gut. Empfohlen haben sich indes noch mehr Spieler. Das gilt vor allem für Torhüter Noah Atubolu, der bei der EM ein starker Rückhalt war, aber auch für dessen Freiburger Klubkollegen Max Rosenfelder, der bis zu seiner Verletzung als Abwehrchef überzeugte.
Viele Optionen auf einen Verbandswechsel
Auch Stefan Kuntz, der 2017 und 2021 mit der U21 den Titel holte, ist sich sicher: "Es werden noch einige diesen Weg gehen. Bei den Außenverteidigern, den Mittelfeldchefs und dem einen oder anderen Stürmer sehe ich mittelfristig auch Chancen", schrieb der ehemalige DFB-Coach im "Kicker". Heißt: Auch Eric Martel, Paul Nebel, Nnamdi Collins oder Nathaniel Brown dürfen hoffen.
Wer es nicht schafft, hat in zahlreichen Fällen zudem noch die Option auf einen Verbandswechsel. Atubolu etwa ist auch für Nigeria spielberechtigt, auch Nebel (Irland), Brown (USA) und Collins (Nigeria oder Polen) haben die Wahl. Hinzu kommen Spieler wie Ansgar Knauff (Ghana), Nelson Weiper (Albanien), Paul Wanner (Österreich) oder Nicoló Tresoldi (Italien oder Argentinien).
"In zwei Jahren macht ihr, was wir verpasst haben"
Vorbilder gibt es genügend: Von den U21-Europameistern von 2009 wurden zwar gleich sechs Spieler 2014 in Brasilien Weltmeister, immerhin vier trugen später aber auch das Trikot anderer Länder - Fabian Johnson spielte für die USA, Ashkan Dejagah für Iran, Sebastian Boenisch für Polen und Änis Ben-Hatira für Tunesien.
Ein Teil des Kaders kann indes erst einmal in der deutschen U21 bleiben. Wanner, Tresoldi, Weiper, Collins, Gruda, Elias Baum und Lukas Ullrich sind allesamt nach dem 1. Januar 2004 geboren und könnten damit auch bei der EM 2027 in Albanien und Serbien für Furore sorgen.
Die Qualifikation für das Turnier beginnt im September, dann dürften für DFB-Trainer Antonio Di Salvo auch Spieler wie Tom Bischof (Bayern München) oder Tom Rothe (Union Berlin) interessant werden. Und natürlich Youssoufa Moukoko, der schon 2021 für die deutsche U21 debütierte und beim FC Kopenhagen neu angreifen möchte. Woltemade jedenfalls hatte auch an die künftige U21 eine Botschaft: "In zwei Jahren macht ihr genau das, was wir knapp verpasst haben."
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