Wegen eines kuriosen Regelverstoßes müssen die Handballer von Dessau und Essen nach Saisonende noch einmal ran. Dessau rettet sich. Dabei waren einige Spieler nicht mehr dabei. Die Fans richten Grüße an den Verband aus. Nach dem Spiel wird bekannt: Für den DHB ist der Streit noch lange nicht vorbei.

Der Dessauer-Roßlauer HV 06 hat sich im umstrittenen Wiederholungsspiel der 2. Handball-Bundesliga gut drei Wochen nach dem eigentlichen Saisonende den Klassenerhalt gesichert. Das Team aus Sachsen-Anhalt gewann beim TuSEM Essen 30:24 (18:14) und beendet die Saison so auf Rang zehn. Bei einer Niederlage wäre Dessau noch anstelle des ASV Hamm-Westfalen abgestiegen. Essens Klassenerhalt stand schon fest.

Im letzten Spiel des scheidenden Langzeittrainers Uwe Jungandreas führte Dessau schnell 8:3 und bestimmte das Spiel. Unter den 1926 Fans in Essen waren viele des Teams aus Sachsen-Anhalt. Mit einem Banner mit der Aufschrift "Handballmafia DHB" machten sie ihrem Ärger Luft.

Den Essenern war deutlich anzumerken, dass sie noch nicht oft in der Konstellation zusammengespielt hatten. Nach dem Seitenwechsel baute Dessau seine Führung zunächst stetig aus. Entscheidend verkürzen konnten die Gastgeber nicht mehr.

Kurioser Grund für Wiederholungsspiel

Der Partie war ein skurriler Streit vorausgegangen. Das Bundesgericht des Deutschen Handballbundes hatte eine Entscheidung des Bundessportgerichts aufgehoben und die Neuansetzung des Spiels angeordnet. Grund dafür war ein Regelverstoß bei der ursprünglichen Begegnung, die Dessau am Ende April in Essen mit 28:27 gewonnen hatte.

Was war passiert? Nach einer Auszeit wenige Sekunden vor Spielende standen sieben Dessauer Spieler auf dem Feld, obwohl das Team wegen einer Zeitstrafe in Unterzahl war. Weder den Schiedsrichtern noch den Offiziellen war dies aufgefallen, weshalb Essen Einspruch gegen die Wertung des Spiels einlegte. Viele Spieler und Trainer waren nach Angaben der Dessauer schon im Urlaub, teils in Argentinien und Indonesien. Einige fehlten dem Team beim Wiederholungsspiel. Versuche des Klubs, die Ansetzung zu verhindern, scheiterten. Auch Essen musste auf einige Spieler aus der ersten Partie verzichten.

Ganz zu Ende ist die Posse aber noch nicht. Nach dem Spiel kündigte Hamm an, "angesichts des deutlichen Wettbewerbsnachteils für den sehr spät ermittelten Absteiger unabhängig vom Ausgang des Nachholspiels in der Mitgliederversammlung über einen Antrag abstimmen zu lassen, die Saison 2025/26 mit 19 Teams bestreiten zu lassen". Das gemeinsame Vorgehen sei auch bereits mit der HBL abgestimmt. Die Forderung hatte Hamm zuvor schon in einer Stellungnahme an die Liga geäußert.

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