Dramatisches Finale bei der U21-Europameisterschaft. Titelverteidiger England zieht früh mit zwei Toren davon. Den DFB-Junioren gelingt das Comeback. Zweimal fliegt ein Schuss an die Latte. England hat in der Verlängerung mehr Glück. Deutschland wirft alles nach vorne, aber verliert mit 2:3.
Nick Woltemade sank beim Schlusspfiff enttäuscht zu Boden, Antonio Di Salvo schaute mit leeren Augen in den Himmel: Der EM-Traum der deutschen U21 ist kurz vor dem Ziel geplatzt. Das Team um Shootingstar Woltemade verlor den Final-Krimi gegen Titelverteidiger England vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann trotz großer Moral mit 2:3 (2:2, 1:2) nach Verlängerung. Es war die erste Niederlage seit exakt zwei Jahren für das Team von Antonio Di Salvo.
Joker Jonathan Rowe (92.) sorgte in der slowakischen Hauptstadt Bratislava für den späten K.o. der deutschen Mannschaft, die zuvor alle fünf EM-Spiele gewonnen hatte. Die Mainzer Nelson Weiper (45.+1) und Paul Nebel (61.) hatten in der regulären Spielzeit den schnellen 0:2-Rückstand durch Harvey Elliott (5.) und Omari Hutchinson (25.) noch ausgeglichen. Kurios: Die zuvor letzte Niederlage hatte die U21 bei der EM 2023 kassiert - ebenfalls am 28. Juni, ebenfalls gegen England.
Woltemade wird Torschützenkönig
Damit endete auch der Traum vom vierten Titel nach 2009, 2017 und 2021 jäh. Für die meisten Spieler, darunter auch der angeblich von Bayern München umworbene und diesmal glücklose Woltemade, war es der letzte Einsatz als Junioren-Nationalspieler. Woltemade nahm mit sechs EM-Treffern zumindest die Auszeichnung als Torschützenkönig mit nach Hause, vor ihm hatten das nur drei Deutsche geschafft.
Anders als in der Gruppenphase, als Deutschland mit einer B-Elf 2:1 gegen England gewonnen hatte, setzte Di Salvo diesmal auf die bestmögliche Mannschaft. "Es ist ein Finale, da werden die Karten neu auf den Tisch gelegt", sagte der DFB-Coach vor dem Anstoß. Und tatsächlich waren die Young Lions diesmal von Beginn an deutlich präsenter und aggressiver.
Die Folge war das schnelle 1:0. Torhüter Noah Atubolu vom SC Freiburg rettete zunächst glänzend gegen Hutchinson, dann aber klärte Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt) den Ball genau in die Füße von Elliott. Der Liverpool-Stürmer staubte eiskalt zu seinem fünften Turniertor ab.
Immer nur Alu langt nicht
Die 19.153 Zuschauer, darunter neben Nagelsmann auch Englands Teamchef Thomas Tuchel, sahen in der Folge ein intensives Spiel mit den besseren Chancen für England. James McAtee (14./19.) verpasste zweimal aus guter Position. Nagelsmann war erstmals im Stadion, sein Fehlen bei den ersten fünf Partien der deutschen Mannschaft hatte auch für Kritik gesorgt.
Wenig später legte Hutchinson mit einem satten Linksschuss das zweite Tor nach, der gefrustete Woltemade schimpfte erstmals lautstark. Der Neu-Nationalspieler bekam trotz seiner Körpergröße von 1,98 m und den vielen Flanken kaum einen Stich. Besser machte es der mit 1,92 m ebenfalls groß gewachsene Weiper, der nach einer Hereingabe seines Klubkollegen Nebel per Kopf für neue Hoffnung sorgte.
Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der nun überragende Nebel glich aus der Distanz aus - und hatte in der Nachspielzeit bei einem Lattenschuss (90.+3) gar den Sieg auf dem Fuß. Stattdessen brachte der kurz zuvor eingewechselte Rowe die Engländer erneut in Führung. Auch Merlin Röhl (120.+1) traf nur noch die Latte.
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