Der Familienfrieden bei den Schweikardts wird derzeit auf die Probe gestellt. Es war auch eine ungewöhnliche Konstellation mit gleichermaßen erheblichem Konfliktpotenzial wie großen Chancen, in die sich die Brüder Jürgen und Michael begaben. Im selben Verein, beim Bundesligisten TVB Stuttgart, arbeiteten sie gemeinsam an sportlichen Zielen, im Mittelpunkt die Leidenschaft für den Handball, die sie von Vater Günter, einem früheren Bundesligaspieler, schon als Kinder aufgesogen hatten. Doch die Sache endete unschön: Der ältere Bruder stellte den jüngeren von seinem Job frei.
Ein paar Monate ist das nun her, im November 2024 entschied sich Geschäftsführer Jürgen Schweikardt für die Trennung von Trainer Michael Schweikardt. Und nahm nach 2013 und 2018 selbst wieder auf der Trainerbank seines Heimatvereins Platz. Bis zum Saisonende sollte er das Traineramt (mit Jens Bürkle) in Doppelfunktion ausüben.
Der jüngere Bruder äußerte sich nun zu der Trennung und es wird klar: Er ist nach seiner Freistellung immer noch fassungslos von dem Vorgehen. „Ich nehme es bis heute so wahr, dass Zeitpunkt und Art und Weise nicht korrekt waren“, sagte der 42-Jährige der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“.
Der TVB, so erklärte Michael Schweikardt, habe ein extrem schwieriges Auftaktprogramm gehabt, die Kaderplanung sei geprägt von finanzieller Vorsicht gewesen, zudem seien viele wichtige Spieler verletzt gewesen. „Dass man mir dann nicht die Möglichkeit gegeben hat, gegen die schlagbareren Gegner im Dezember einen Turnaround zu schaffen, enttäuscht mich bis heute“, sagte er.
Knapp in der Liga geblieben
Dass nach seinem Aus als Trainer schließlich Verstärkungen geholt wurden, stieß ihm auf. „Man kann sich sicher vorstellen, wie es bei mir ankam, dass nach meiner Freistellung plötzlich wieder finanzielle Mittel zur Verfügung standen, die vorher nicht möglich waren“, sagte er.
„Mit den Verstärkungen von Spielmacher Torben Matzken und Torwart Samir Bellahcene“, so Schweikardt, „war die Mannschaft deutlich besser aufgestellt.“ Als Tabellen-Sechzehnter am Saisonende blieben die Schwaben knapp in der Liga.
Das eine ist gleichwohl die berufliche, das andere die private Ebene. Ob und inwieweit der Familienfrieden gelitten hat, wollte Michael Schweikardt nicht kommentieren: „Über meine persönlichen Beziehungen habe ich öffentlich noch nie gesprochen. Da bitte ich um Verständnis.“
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