Nach einem dramatischen Spiel steht die deutsche U21-Nationalmannschaft im EM-Halbfinale. Der Trainer der unterlegenen Italiener schimpft auf den Schiedsrichter.
Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht nach einem dramatischen Sieg über Italien im EM-Halbfinale. 3:2 heißt es nach turbulenten 120 Minuten, den Siegtreffer erzielte Merlin Röhl drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung. Zu diesem Zeitpunkt stehen nur noch neun Italiener auf dem Platz - und das macht die Südeuropäer arg sauer: "Meiner Meinung nach hat der Schiedsrichter das Spiel ruiniert", schimpfte Nationaltrainer Carmine Nunziata.
In der 80. Minute hatte Manfredas Lukjancukas Wilfried Gnonto wegen wiederholten Foulspiels vom Platz geschickt, in der 90. Minute folgte ihm Mattia Zanotti, weil er sich nach einem Pfiff des Litauers danebenbenommen hatte und binnen weniger Sekunden zwei Gelbe Karten provozierte.
Nick Woltemade (68.) mit seinem fünften Turniertor und Nelson Weiper (87.) hatten die Partie in der regulären Spielzeit nach der italienischen Führung durch Luca Koleosho (58.) für die deutsche Mannschaft gedreht. In doppelter Unterzahl schoss Giuseppe Ambrosini Italien mit einem wunderschönen Freistoß tief in der Nachspielzeit (90.+6) doch noch in die Verlängerung, dort waren die dezimierten "Azzurrini" dann chancenlos - auch wenn sie sich beinahe ins Elfmeterschießen gerettet hätten.
Den moralischen Sieg reklamierte Nunziata aber für sein Team: "Wenn du 9 gegen 11 spielst und das ganze Stadion für dich ist, hast du etwas richtig gemacht", sagte er. Seine Spieler hätten "120 Minuten lang gezeigt, dass sie wissen, wie man Fußball spielt, und haben erst drei Minuten vor Schluss mit zwei Mann weniger verloren. Nach so einer Leistung zu verlieren, tut weh!" Jeder habe vor dem Spiel gedacht, "dass wir gegen Deutschland Außenseiter sind, aber sie haben den Ball nicht oft gesehen. Wir sind uns bewusst, dass wir es verdient gehabt hätten, weiterzukommen" - und schob nach: "Wenn der Schiedsrichter nicht gewesen wäre ..."
Beide Platzverweise waren allerdings berechtigt, auch wenn die "Gazzetta dello Sport" mit Blick auf die zweite Hinausstellung behauptete, dass "der Schiedsrichter übertreibt". Der Platzverweis für Gnonto, so sah es auch die Sportzeitung ein, sei "eine Naivität der Blauen gewesen". Aber, so sagte Nunziata, es sei "sinnlos, jetzt darüber zu diskutieren."
Die deutsche Mannschaft spielt nun am Mittwoch um 21 Uhr (Sat.1 und im Liveticker auf ntv.de) gegen Frankreich um den Einzug ins Endspiel. Der Mitfavorit hatte sich vor dem deutschen Thriller in seinem Viertelfinale gegen Dänemark enorm schwergetan, sich aber eine kräftezehrende Verlängerung gespart: Der ehemalige Bayern-Stürmer Mathys Tel traf in der 85. Minute nach zweimaligem Rückstand zum 3:2-Endstand.
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