Die deutsche U21 steht dank eines Joker-Tores von Merlin Röhl nach einem dramatischen K.o.-Duell im EM-Halbfinale. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes um Torgarant Nick Woltemade setzte sich im Viertelfinale mit Italien in der Verlängerung mit zwei Mann mehr auf dem Platz mit 3:2 (2:2, 0:0) durch. Tor-Held für die in der Verlängerung klar überlegene deutsche Mannschaft war dann der nach gut einer Stunde eingewechselte Freiburger Röhl.
Zuvor hatte Woltemade wieder einmal beim Turnier in der Slowakei geglänzt. Der Stuttgarter Pokalsieger köpfte nach einem Eckball zum umjubelten deutschen Ausgleich ein (68. Minute) und bereitete auch das 2:1 durch den Mainzer Joker Nelson Weiper vor (87.).
Wer dachte, dass das nach dem Rückstand durch Luca Koleosho vom FC Burnley (58.) schon der deutsche Sieg sei, sah sich in der irren Nachspielzeit getäuscht.
Italiener retten sich in Verlängerung
Trotz zweier Mann weniger auf dem Platz nach den Gelb-Roten Karten für Wilfried Gnonto (81.) und Mattia Zanotti (90.), rettete sich Italien in die Verlängerung. Der kurz zuvor erst eingewechselte Giuseppe Ambrosino traf per Freistoß (90.+6) zum 2:2 (0:0).
Gegner im Halbfinale am Mittwoch in Kosice sind die Franzosen, die durch den Siegtreffer des früheren Bayern-Stürmers Mathys Tel Dänemark mit 3:2 niederrangen. Die seit fast zwei Jahren ungeschlagene deutsche Mannschaft darf weiter davon träumen, im Endspiel am 28. Juni in Bratislava den dritten Titel nach 2009, 2017 und 2021 zu gewinnen.
Eine Schlüsselrolle beim spannenden Duell mit den Azzurrini nahm wieder einmal Woltemade ein. Der in der Gruppenphase viermalige Torschütze und zweimalige Spieler des Spiels wurde stets eng bedrängt, manchmal auch hart gestoppt. In der Anfangsphase fehlte nicht viel, um die Trefferserie des Neu-Nationalspielers schon da zu verlängern. Nach der Pause konnte er bei einem Kopfball nach einer Ecke mit seinen 1,98 Metern aber nicht mehr gestoppt werden. Zudem glänzte er als Vorbereiter – und war in der Schlussphase der Kapitän.
Der deutsche Nationaltrainer Antonio Di Salvo erlebte vor 6.503 Zuschauern in Dunajska Streda einen besonders intensiven Abend. Der 46-Jährige, dessen Eltern in der 1970er-Jahren nach Deutschland gekommen waren, arbeitete am Spielfeldrand in höchster Intensität mit. Di Salvo gab viele Anweisungen und Kommandos. Rückstand, Ausgleich, dramatische Schlussphase - es war ein Abend der extremen Gefühle. Der gebürtige Italiener Nicolo Tresoldi konnte das Spiel gegen sein Heimatland nicht prägen – durfte sich am Ende aber riesig freuen.
Nationalcoach Di Salvo hatte wieder auf die Anfangsformation der Gruppensiege gegen Slowenien (3:0) und Tschechien (4:2) vertraut. Einige der Startelf-Spieler vom 2:1 gegen England kamen im K.o.-Duell erst nach und nach von der Bank – erzielten wie Weiper und Röhl Tore.
Völler und Gattuso auf der Tribüne
Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Andreas Rettig von DFB-Seite sowie der neue italienische Nationalcoach Gennaro Gattuso neben seinem Teamkoordinator Gianluigi Buffon verfolgten von der nicht voll besetzten Tribüne aus ein hoch spannendes Viertelfinale. Dieses hätte zu beiden Seiten kippen können.
Beide Torhüter rückten in den Fokus. Noah Atubolu vom SC Freiburg und sein Gegenüber Sebastiano Desplanches vom FC Palermo zeigten schon in der regulären Spielzeit ihr Können. In der Extra-Zeit wurde dann der Italiener öfter geprüft.
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