Leon Draisaitl fliegt mit den Edmonton Oilers wieder ohne Stanley Cup zurück nach Kanada. Und schon beginnen die Diskussionen über einen kompletten Umbruch. Währenddessen feiern die Florida Panthers die erneute Meisterschaft ein bisschen zu heftig.
Leon Draisaitl und seine geschlagenen Edmonton Oilers schlichen frustriert in den Flieger nach Kanada - wieder ohne den Stanley Cup, der demoliert in einer Strandbar in Fort Lauderdale die Runde machte. Während der deutsche Eishockey-Superstar am Tag nach der erneuten Finalpleite aus dem Sunshine State flüchtete, feierten Nico Sturm und die Florida Panthers so wild, dass die legendäre Trophäe einen Knacks bekam: Fotos zeigten einen Riss in der silbernen Schüssel.
Vor der großen Parade am Sonntag soll die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt, aus der die Sieger im "Elbo Room" Bier auf ihre Fans schütteten, schnell repariert werden. Weitaus größere Baustellen taten sich für Draisaitl und Co. auf, die zum zweiten Mal in Folge in der Endspielserie gegen Florida verloren. Der große Traum des Kölners ist wieder geplatzt, entsprechend niedergeschlagen war er. "Die Lehre ist, dass wir nicht gewonnen haben. Das interessiert keinen. Niemanden interessiert das", sagte Draisaitl nach dem 1:5 im entscheidenden sechsten Spiel sichtlich angefressen, "wir müssen es nächstes Jahr wieder versuchen."
"Die Oilers brauchen eine Generalüberholung"
Als er mit seinem kongenialen Partner Connor McDavid und den anderen im Charterflieger zurück nach Edmonton saß, hatten die Diskussionen über einen Umbruch schon begonnen. "Die Oilers brauchen eine Generalüberholung", kommentierte die "Edmonton Sun" und befand weiter, "wenn wir nur ein paar kleinere Anpassungen sehen, werden sie auch nächstes Jahr den Stanley Cup nicht gewinnen."
Draisaitl sieht das allenfalls in Teilen so, wie er beim obligatorischen Medientermin zum Abschluss der Saison in Edmonton darlegte: "Müssen wir jünger werden? Vielleicht. Schneller? Vielleicht. Aber der Kern unseres Teams ist nicht alt, er ist in seiner Prime. In einem Alter, in dem wir noch viel Energie haben."
"Oilers hatten keine Antwort"
Vor einem Jahr hatten Draisaitl und seine Kollegen nach drei Niederlagen zum Auftakt noch ein siebtes Endspiel erzwungen und es denkbar knapp mit 1:2 verloren. Jetzt setzte es in der entscheidenden Finalphase drei Klatschen mit insgesamt 4:16 Toren - "die Oilers hatten keine Antwort", schrieb das Blatt. Die Befürchtung: Das Superduo Draisaitl-McDavid, das inzwischen seit zehn Jahren zusammen spielt und um das die ganze NHL den Altmeister beneidet, könnte unvollendet bleiben - als "Geschichte knappen Scheiterns und langer Frustration".
Draisaitl, erstmals Torschützenkönig in der regulären Saison und bester Scorer der Play-offs, und McDavid, seit Jahren das Nonplusultra in Sachen Offensive, seien "mehr als gut genug" gewesen, "um einen Titel zu gewinnen". Schuld seien andere: "Es ist der Klub, der sie hängen lässt. Nicht andersherum." Schwache Torhüter, eine wackelige Defensive, dazu in der Finalserie wenig Unterstützung aus den anderen Sturmreihen - gegen den erfolgreichen Titelverteidiger wurden die Mängel der Oilers offensichtlich. Es gebe "kleine Dinge, die wir auf diesem Niveau lernen müssen", meinte Draisaitl zwar. Doch der Abstand zum alten und neuen Meister ist größer geworden.
Den Stanley Cup, dem Draisaitl weiter nachjagt, hatte Sturm dagegen schon zum zweiten Mal in den Händen. "Es ist eine absolute Ehre und ein Privileg für mich, das Ding wieder anfassen und in die Höhe stemmen zu dürfen", sagte der Augsburger, der 2022 schon mit der Colorado Avalanche triumphiert hatte, dem SID. Dass er im Finale nur Zuschauer war, sei "schlimmer" gewesen als bei seinem ersten Meistertitel, "ich war nervöser als damals, als ich gespielt habe. Aber schlussendlich macht's für mich keinen Unterschied.
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