Die Edmonton Oilers versuchten alles und nahmen schon sieben Minuten vor dem Ende des Spiels ihren Torwart für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Es war beim Stand von 0:3 ein Akt der Verzweiflung. Die Florida Panthers trafen noch zweimal ins leere Tor, gewannen die sechste Partie des Stanley-Cup-Finals 5:1 und sicherten sich damit die wichtigste Trophäe im Eishockey.
Edmontons Stürmerstar Leon Draisaitl muss nach einer weiteren bitteren Enttäuschung weiter auf die Erfüllung seines größten sportlichen Traums warten: Wie im vergangenen Jahr scheiterten die Oilers an den Panthers, dieses Mal nach sechs von sieben möglichen Partien.
„Ich bin enttäuscht. Die Lehre ist, dass wir nicht gewonnen haben. Das interessiert niemanden. Wir haben uns vorgenommen zu gewinnen, haben wieder verloren und stehen mit leeren Händen da. Das Ziel muss es sein, wieder zurückzukommen“, sagte Draisaitl nach dem Final-K.o. und fügte hinzu: „Wir haben zu wenige Tore geschossen und zu viele einkassiert, dabei zu viele Fehler gemacht.“
Draisaitl erzielte in 22 Playoff-Spielen diese Saison elf Tore und bereitete 22 vor - in Sunrise etwas außerhalb der Metropole Miami aber gelang ihm am Dienstagabend kein einziger Schuss aufs Tor der Gastgeber. Auch sein Teamkollege Connor McDavid war diesmal nicht der Hauptdarsteller, sondern Sam Reinhart mit vier Toren für die Panthers.
„Es ist nicht einfach, zurückzukommen. Man weiß, wie hart es ist. Manchmal hilft es, manchmal nicht. Aber jetzt stehen wir hier und haben diese Aufgabe bewältigt“, sagte Reinhart.
Eishalle in Florida ein Ort bitterer Enttäuschung für Draisaitl
Vor einem Jahr hatte das Team aus Florida die ersten drei Spiele gegen die Oilers für sich entschieden, dann aber drei Niederlagen in Serie kassiert, so dass es zu einem entscheidenden siebten Spiel kam. Dieses gewannen die Panthers knapp 2:1.
Auch diesmal war die Eishalle in Florida ein Ort bitterer Enttäuschung bei den Kanadiern und ausgelassenen Jubels bei den Panthers - allerdings war die Finalserie früher entschieden als voriges Jahr. Nach vier Partien hatte es nach Siegen zwar 2:2 gestanden, doch dann übernahmen die Panthers die Kontrolle. In Edmonton gab es ein 5:2, bei der ersten Gelegenheit machten sie die Meisterschaft dann zu Hause perfekt.
„Wir haben gegen ein richtig gutes Team verloren“, sagte McDavid. „Niemand hat aufgegeben, niemand hat das Handtuch geworfen, aber das ist einfach ein verdammt gutes Team. Die haben den Stanley Cup aus gutem Grund verteidigt.“
Panthers treffen früh und spielen fast fehlerfrei
Drei Tage nach ihrem Sieg in Edmonton führten die Gastgeber schon nach dem ersten Drittel 2:0. Reinhart hatte in der fünften Minute zum 1:0 getroffen, 47 Sekunden vor der Sirene erzielte Matthew Tkachuk den zweiten Treffer. Ein Aussetzer von Oilers-Torwart Stuart Skinner ermöglichte Reinhart danach sein zweites Tor. Die Panthers erlaubten sich kaum sichtbare Fehler und schlugen ein weiteres Mal eiskalt zu, als die Oilers ihren Torwart sieben Minuten vor Schluss vom Eis nahmen und es mit sechs Feldspielern probierten: 26 Sekunden später traf Reinhart ins leere Tor zum 4:0.
Als er beim 5:0 sein viertes Tor des Tages markierte, war die Partie bereits entschieden. Das Tor von Wassili Podkolsin war reine Ergebniskosmetik. Sam Bennett gewann die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Stanley-Cup-Playoffs. Er erzielte in der wichtigsten Saisonphase 15 Tore für die Panthers und bereitete weitere sieben Treffer vor.
Der deutsche Nationalspieler Nico Sturm kam bei den Panthers in der Finalserie nicht zum Einsatz, ist jetzt aber zum zweiten Mal Stanley-Cup-Sieger. Sturm feierte in voller Montur den Triumph mit seinem Team auf dem Eis.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke