Bundestrainer Philipp Petzschner rasiert sich deshalb sogar eine Glatze: Im French-Open-Finale der Junioren spielen zwei 17-jährige Deutsche den Titel aus, am Ende jubelt Niels McDonald. Es ist der erste Junioren-Titel in Paris für den DTB in diesem Jahrtausend.
Der 17 Jahre alte Niels McDonald hat als erster deutscher Tennisspieler seit Alexander Zverev vor elf Jahren ein Grand-Slam-Turnier bei den Junioren gewonnen. Der Schweriner setzte sich im Finale der French Open im deutschen Duell mit dem 17 Jahre alten Max Schönhaus mit 6:7 (5:7), 6:0, 6:3 durch und feierte damit den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Zverev hatte 2014 den Junioren-Titel bei den Australian Open geholt. Zverev war auch der bislang letzte deutsche Nachwuchsspieler gewesen, der in Paris im Endspiel stand. 2013 hatte er gegen den Chilenen Cristian Garin verloren. Bei den Herren war Zverev in diesem Jahr bereits im Viertelfinale gegen Novak Djokovic ausgeschieden.
Die Erfolge von McDonald und Schönhaus tun auch dem Deutschen Tennis-Bund gut, der zuletzt wegen mangelnder Erfolge in der Kritik stand. Im männlichen Bereich gibt es mit McDonald und Schönhaus sowie den beiden bereits auf der Profitour aktiven Justin Engel und Diego Dedura nun aber ein Quartett von 17-Jährigen, das Hoffnung macht.
Kurz nach McDonald sicherte sich auch das Juniorinnen-Doppel Sonja Zhenikhova und Eva Bennemann den French-Open-Sieg durch ein 4:6, 6:4, 10:8 gegen die Schwestern Alena und Jana Kovackova (Tschechien). Die Nachwuchsspielerinnen machten den erfolgreichen deutschen Tennis-Tag damit perfekt.
McDonald ist dritter deutscher Paris-Sieger bei Junioren
"Es ist nicht alles so schwarz, wie man es sagt", sagte Ex-Profi Philipp Petzschner, der beim DTB als Bundestrainer Jugend tätig ist. "Wir müssen mit harter Arbeit versuchen, da jetzt Konstanz reinzubringen und die Jungs weiterentwickeln. Dann haben wir wieder mehr Spieler im Hauptfeld und in der zweiten Woche bei Grand Slams." Petzschner hatte sich als Wettschuld vor dem Match eine Glatze rasieren lassen. Dies war für den früheren Wimbledonsieger im Doppel fällig geworden, nachdem festgestanden hatte, dass einer seiner Jungs den Paris-Titel gewinnt.
Nach dem ausgeglichenen ersten Satz war McDonald, der seinen Trainingsschwerpunkt in Stockholm absolviert, überlegen. Er ließ sich im drittgrößten Stadion der Anlage nach seinem verwandelten Matchball auf den Rücken fallen. Dann umarmten sich McDonald und Schönhaus, die gut befreundet sind, am Netz.
Der in Cardiff geborene McDonald ist der dritte deutsche Junior, der die French Open gewinnt. Ingo Buding hatte 1959 und 1960 in der Nachwuchs-Kategorie gewonnen, er bestritt anschließend unter anderem mehr als 50 Spiele für Deutschland im Davis-Cup. Der zuvor letzte deutsche Junioren-Sieger in Paris war Daniel Elsner im Jahr 1997, das zuvor letzte rein deutsche Grand-Slam-Endspiel bei den Junioren gewann Nicolas Kiefer 1995 bei den US Open gegen Ulrich-Jasper Seetzen.
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