Was sollte ein Kind essen, damit es alle nötigen Nährstoffe für ein gesundes Wachstum erhält? Lange stritten Forscher darüber, welche Ernährungsform ideal für Kinder geeignet ist – ein rein veganer, vegetarischer oder omnivorer Speiseplan, bei dem auch Fisch und Fleisch dazugehören? Neue Erkenntnisse zeigen: Trotz der Risiken, die gänzlich fleischlose Kost birgt, soll die vegetarische Ernährung am gesündesten sein.

Das fand ein Forscherteam aus Italien, den USA und Australien heraus; die Studie wurde im Fachmagazin „Critical Reviews in Food Science and Nutrition“ veröffentlicht. Dafür analysierten sie Daten von über 48.000 Kindern und Jugendlichen weltweit, die unterschiedliche Ernährungsweisen befolgten.

Anhand der Daten untersuchte das Team die Auswirkungen der Ernährung im Hinblick auf Gesundheit, Wachstum und Nährstoffversorgung. Die Ergebnisse zeigten, dass vegane und vegetarische Ernährung nährstoffreich sein und gesundes Wachstum bei Kindern fördern kann, jedoch auch Risiken für Mangelerscheinungen mit sich bringen kann.

Der große Vorteil der fleischlosen Ernährung seien Ballaststoffe, die vegetarisch ernährte Kinder in deutlichen größeren Mengen zu sich nahmen als Allesesser. Zudem nahmen sie mehr Folsäure, Vitamin C und Magnesium auf. Durch den Verzicht auf Fleisch wiesen die kleinen Vegetarier deutlich niedrigere Cholesterinwerte als Kinder mit fleischreicher Ernährung auf, was laut der Forscher mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht.

Allerdings wiesen vegetarische Kinder einen Nährstoffmangel auf, heißt es in einer Mitteilung zur Studie: „Bemerkenswerterweise wurden ohne Nahrungsergänzung oder angereicherte Lebensmittel keine ausreichenden Vitamin-B12-Werte erreicht, und die Zufuhr von Kalzium, Jod und Zink lag oft im unteren Bereich der empfohlenen Werte“, erklärt Jeannette Beasley, Professorin an der New York University und Co-Autorin der Untersuchung. Insbesondere vegane Kinder litten unter einer niedrigen Kalziumzufuhr. Um den Mangel auszugleichen, empfiehlt Beasley, Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.

Zudem ist die pflanzliche Ernährung grundsätzlich kalorienarmer. Analysen zeigten, dass vegetarische Kinder etwas kleiner und leichter waren, einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI), geringere Fettmasse und niedrigeren Knochenmineralgehalt aufwiesen. Vegane Kinder waren ebenfalls kleiner und hatten niedrigere BMI-Werte.

„Unsere Analyse der aktuellen Erkenntnisse legt nahe, dass gut geplante und angemessen ergänzte vegetarische und vegane Ernährungsweisen den Nährstoffbedarf decken können“, erklärt die Hauptautorin Dr. Monica Dinu, Wissenschaftlerin der Universität Florenz. Sie fügt hinzu, dass ein fleischloser Speiseplan sogar eine gesunde Entwicklung bei Kindern unterstützen könnte.

Die Forscher weisen darauf hin, dass Eltern stets darauf achten sollten, die Zufuhr benötigter Nährstoffe im Blick zu behalten. Bei Bedarf sollte jederzeit Unterstützung von Fachkräften wie Ernährungsberatern und Kinderärzten in Anspruch genommen werden.

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