Taucher haben im Hafen von Alexandria das Wrack eines etwa 2000 Jahre alten Schiffes entdeckt. Der über 35 Meter lange und rund sieben Meter breite Rumpf des Bootes liege am Grund des Hafens der überfluteten antiken Königsinsel Antirhodos, erklärte das Europäische Institut für Unterwasserarchäologie (EIASM) am Montag. Alexandria war in hellenistischer Zeit die Hauptstadt Ägyptens.

Auf dem Kielbalken wurden griechische Inschriften entdeckt, die sich auf die erste Hälfte des ersten Jahrhunderts datieren lassen. Dies bestärke die Annahme, dass das Schiff zu einer Zeit gebaut wurde, als sich auf der Königsinsel noch ein Palast und ein der ägyptischen Göttin Isis geweihter Tempel befanden. Das Boot habe „eine luxuriös ausgestattete Kabine besessen und wurde offenbar ausschließlich mit Rudern angetrieben“, erklärte das in Alexandria ansässige Institut. Die

Das nun entdeckte Schiff gehörte dem Institut zufolge offenbar zu einer Reihe von Vergnügungsschiffen, deren berühmteste „gigantisch schwimmende Paläste der Ptolemäer“ waren, einer hellenistischen Dynastie, die dort seit den Eroberungszügen Alexander des Großen und bis zur Übernahme der Römer herrschten. Die legendäre Königin Kleopatra habe eine solche Barke benutzt, „um Julius Cäsar die Sehenswürdigkeiten Ägyptens zu zeigen“.

Historisch besonders spannend ist der Fund, weil solche Schiffe zwar auf verschiedenen Mosaiken und Ikonografien abgebildet, und von Geschichtsschreibern wie dem griechischen Historiker Strabon aus dem letzten Jahrhundert vor Christus detailliert beschrieben wurden. Doch ein echtes Wrack wurde bislang nie gefunden.

Der Grieche Strabon besuchte die damals bereits römisch kontrollierte Hafenstadt wohl um 29-25 v. Chr. und schrieb: „Diese Boote sind luxuriös ausgestattet und werden vom königlichen Hof für Ausflüge genutzt. Und die Menge von Feiernden, die von Alexandria zu den öffentlichen Festlichkeiten am Kanal herabkommen – jede Nacht und jeden Tag drängen sich die Leute auf den Booten, spielen Flöte und tanzen, ohne Hemmungen und mit extremer Freizügigkeit.“

Das Wrack, welches etwa 50 Meter von der Ausgrabungsstätte des Tempels von Isis gefunden wurde, befand sich wohl nur sieben Meter unter der Wasseroberfläche und 1,5 Meter unter den Sedimenten. Dort wird es auf Empfehlung der Unesco wohl auch verbleiben.

Franck Goddio, der die Ausgrabungen des IEASM leitet, stellte eine Hypothese zu dem Wrack auf. Er glaubt, es könnte während der katastrophalen Zerstörung des Tempels um 50 nach Christus gesunken sein.

Damals versanken Alexandrias berühmter Hafen, der Portus Magnus, sowie Teile der Küste im Zuge schwerer Erdbeben und Sturmwellen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Ausgrabungen am Isis-Tempel im Portus Magnus von Alexandria wurden kürzlich vom Oxford Centre for Maritime Archaeology veröffentlicht.

Bislang wurde nur ein kleiner Ausschnitt des Areals erkundet. Weitere Untersuchungen werden folgen.

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