Extrem selten, extrem winzig: In Malaysia wurde eine neue Feenlaternen-Art entdeckt. Experten zufolge sind weltweit weniger als 20 Exemplare bekannt. Die nur etwa zehn Zentimeter große Pflanze sei zufällig bei einem Fototermin an einem beliebten Ausflugsziel nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur entdeckt worden, berichtet das Forschungsteam im Fachjournal „PhytoKeys“.

Die Art wurde demnach von der Weltnaturschutzunion IUCN direkt als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Ihr Lebensraum sei geschätzt nur etwa vier Quadratkilometer groß und liege ausgerechnet im Waldpark Taman Eko Rimba Sungai Chongkak, einem seit Jahrzehnten beliebten Ausflugsziel. Er bietet Campingplätze, Wanderwege, Fluss-Trekking und Picknickbereiche inmitten dichten Regenwalds.

Im aktuellen Fall sei es der Naturforscher Tan Gim Siew gewesen, der die winzige Pflanze an einem Picknickplatz zwischen Laubstreu an Stützwurzeln eines Baumes entdeckte. Die schirmförmigen Blüten der Thismia selangorensis genannten Art mit ihren drei schlanken, keulenförmigen Fortsätzen sind pfirsich- bis rosafarben.

Feenlaternen zählen zu den bizarrsten Pflanzen überhaupt. Die kleinen, gläsern wirkenden Organismen bleiben oft unter Laub verborgen. Sie betreiben keine Photosynthese zur Energiegewinnung, sondern ernähren sich von Pilzen.

Die nur für kurze Zeit entstehenden zarten Blüten sind oft glockenförmig – von ihnen bekamen die Pflanzen ihren märchenhaften Namen. Die meisten der etwa 120 bekannten Arten leben in tropischen Regionen. Viele sind Experten zufolge nur von ihrer Erstentdeckung bekannt, manchmal nur von einem einzelnen Exemplar.

Die Entdeckung zeige, dass bedeutende wissenschaftliche Funde auch in ständig von Menschen genutzten Gebieten gemacht werden können, sagte Hauptautorin Siti-Munirah Mat Yunoh vom Forest Research Institute Malaysia in Kepong.

Der Schutz von Thismia selangorensis sei eine Herausforderung, die Pflanzen drohe von den vielen Besuchern achtlos zertreten zu werden. Forscher, Forstbehörde und Interessengruppen müssten nun gemeinsam ein Schutzkonzept ausarbeiten. Das Überleben der Feenlaterne hänge davon ab, wie vorsichtig künftig mit ihrem Lebensraum umgegangen werde.

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