Empfindliche, gelbe Zähne und Karies: Fast 50 Prozent der Weltbevölkerung kämpfen laut Weltgesundheitsorganisation WHO mit Zahnproblemen. Grund dafür ist in den meisten Fällen der Verlust von Zahnschmelz. Ist diese natürliche Schutzschicht beschädigt, wird der Zahn für Karies angreifbar. Bislang gab es keine effektive Methode, den einmal verlorenen Zahnschmelz wiederherzustellen. Eine Erfindung aus England macht von Zahnschmerzen geplagten Menschen jetzt Hoffnung.

Ein Forscherteam der Universität Nottingham hat ein Gel entwickelt, das den natürlichen Zahnschmelz tatsächlich wieder wachsen lässt. Das Gel wirke laut der Entwickler wie körpereigene Proteine, die das Zahnschmelzwachstum im Säuglingsalter steuern. Wurde es in Versuchen auf einen beschädigten Zahn aufgetragen, bildete es eine dünne Schicht, die Löcher und Risse im Zahnschmelz füllte. Im Zusammenspiel mit dem Speichel entstanden Mineralien – neuer Zahnschmelz wuchs heran.

Als Zahnschmelz bezeichnet man die harte, sichtbare Schicht, welche die Zähne umgibt. Diese Schutzschicht ist täglich gefordert, da zahlreiche Nahrungsmittel Fruchtsäure enthalten, die den Zahnschmelz besonders angreifen. Sie weicht die äußere Schicht der Zähne auf und verursacht Löcher.

Es entsteht Karies, welche die auf Dauer Zahnstruktur zerstört. Der Körper kann diesen Verlust nicht ausgleichen: Ist der Schmelz einmal abgetragen, ist er bisher unwiederbringlich zerstört. Aktuell gängige Behandlungen wie Fluoridlacke lindern lediglich die Symptome des Zahnschmelzverlustes. Das Gel aus Nottingham könnte Zähne in Zukunft nachhaltig reparieren und schützen.

Dr. Abshar Hasan, Hauptautor der Studie, erklärte in einer Mitteilung der Universität, dass das Gel bei Anwendung auf „entmineralisierten, erodiertem Zahnschmelz oder freiliegendem Dentin das Wachstum von Kristallen fördert und so die Struktur unseres natürlichen Zahnschmelzes wiederherstellt“. Diese Behandlungsmethode dauere nur wenige Minuten und erfordere keinen chirurgischen Eingriff.

Bislang war Zahnschmelz für immer verloren

Die Forscher testeten ihr Schutzgel auch unter Alltagsbedingungen. „Wir haben die mechanischen Eigenschaften dieser regenerierten Gewebe unter Bedingungen getestet, die Situationen aus dem Alltag simulieren, wie Zähneputzen, Kauen und den Kontakt mit säurehaltigen Lebensmitteln“, erklärte Hasan. „Dabei haben wir festgestellt, dass sich der regenerierte Zahnschmelz genauso verhält wie gesunder Zahnschmelz.“

Geht es nach den Entwicklern aus Nottingham, sollen Zahnpatienten bereits im kommenden Jahr von ihrem Schutzgel profitieren. Um den Zahnschmelz zu schützen, empfehlen Zahnärzte derzeit, weniger saure Lebensmittel zu essen und die Zähne mit fluoridhaltigen Zahnpasta zu reinigen – am besten zweimal am Tag.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke