Die professionelle Zahnreinigung gehört zu den häufigsten Zusatzangeboten in Zahnarztpraxen. Viele Patientinnen und Patienten fragen sich: Ist das Angebot seinen Preis wert?
Eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ist eine Intensivreinigung, die laut der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) von speziell geschultem Praxispersonal durchgeführt wird. Dazu gehört das Entfernen von Belägen wie Zahnstein und Plaque auf den Zahn- und Wurzeloberflächen sowie eine Reinigung der Zahnzwischenräume. Auch werden die Zahnoberflächen geglättet.
Zum Abschluss erfolgt laut KZBV eine für den Kariesschutz wichtige Fluoridierung der Zähne in Gel- oder Lackform. Ziel der Behandlung ist, krank machende und kosmetisch störende Beläge zu entfernen, welche das Risiko für Karies und Parodontitis erhöhen.
Die Erkenntnisse zur Wirksamkeit der professionellen Zahnreinigung gehen auseinander. Eine Untersuchung des renommierten Cochrane-Forschungsnetzwerks hat sich im Jahr 2018 mit dem Thema beschäftigt. Resultat der Untersuchung diverser Studien war, dass der Nutzen der PZR bei Menschen mit guter Mundhygiene nicht ausreichend belegt sei.
Ob die Behandlung besser vor Karies, Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis schütze als die von den Krankenkassen bezahlte Zahnsteinentfernung, habe sich nicht eindeutig beurteilen lassen. Es könne hingegen einen Unterschied machen, wenn bereits eine Erkrankung wie Parodontitis vorliege, so die Verbraucherzentrale.
Der Verbraucherzentrale zufolge ist für diagnostizierte Betroffene der Therapieumfang inklusive Reinigung und Nachbehandlung mittlerweile jedoch eine Kassenleistung.
Die Bundeszahnärztekammer und die KZBV hingegen betonen, dass die professionelle Zahnreinigung sich positiv auf die Mundhygiene auswirke. Die Vereinigung verweist dabei auf schwedische Langzeitstudien ab den 1970er-Jahren, die gezeigt hätten, dass sich „mit einem Prophylaxeprogramm mit der PZR als Kernleistung Karies und Parodontitis bei den meisten Menschen fast vollständig vermeiden lassen“.
Die Kosten fallen unterschiedlich aus und sind keine regelhafte Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Einige Krankenkassen zahlen jedoch einen Zuschuss oder übernehmen auch die Kosten. Laut Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung stellen die meisten Praxen zwischen 80 und 120 Euro in Rechnung. Dabei komme es auf den Zustand der Zähne an: „Muss der Zahnarzt besonders hartnäckige Verschmutzungen entfernen, dann kann eine PZR im Vergleich zu gut gepflegten Zähnen mit höheren Kosten verbunden sein“, heißt es auf der Website.
Zu Nebenwirkungen während oder nach einer professionellen Zahnreinigung komme es sehr selten, sagt die Bundeszahnärztekammer. Unter anderem immunsupprimierte Personen, Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen oder Allergien sollten das Praxispersonal vorab informieren. Bei stark empfindlichen Zähnen oder entzündetem Zahnfleisch könnten Patienten Schmerzen verspüren.
Zahnseide – mit oder ohne Wachs?
Für zu Hause gilt: Zweimal täglich jeweils etwa zwei Minuten gründlich die Zähne putzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Bei der Reinigung der Zahnzwischenräume können Interdentalbürsten helfen – oder Zahnseide.
Sie geht dahin, wo die Zahnbürste nicht hinkommt: Der Job von Zahnseide ist es, die Zahnzwischenräume zu reinigen – egal, wie eng die Zähne stehen und egal, ob jemand eine Zahnspange trägt oder Zahnersatz. Doch sind alle Zahnseiden gleich gut?
Nein, sagt die Zeitschrift „Öko-Test“, die Zahnseide-Produkte untersucht hat. Von 54 getesteten Produkten schnitten nur 17 mit der Bestnote „Sehr gut“ ab (Ausgabe 10/2025). Bei der Mehrheit der Produkte hagelte es Kritik von den Testerinnen und Testern – etwa in Bezug auf Fadenmaterial, Beschichtung oder Verpackung.
Viele bevorzugen Zahnseide mit Wachsbeschichtung. Das Wachs sorgt dafür, dass man leichter in die Zahnzwischenräume kommt und der Faden zwischen den Zähnen schön flutscht.
Allerdings haben erdölbasierte Wachse wie mikrokristallines Wachs oder Paraffin nach Ansicht der Tester aber nichts im Mundraum verloren. Bienenwachs und pflanzliche Wachse wie Candelillawachs sind besser geeignet. Ungewachste Zahnseide ist hingegen rauer. Sie soll dadurch noch besser reinigen, gleitet aber weniger gut als gewachste Produkte. Dafür braucht es also etwas Übung.
Auch das Fadenmaterial kann problematisch sein. Bei einem Großteil der getesteten Zahnbänder, die insbesondere für die Reinigung enger Zahnzwischenräume gedacht sind, bemängeln die Tester, dass sie aus PTFE (Teflon) bestehen. Teflon gleitet zwar besonders gut, gehört aber zu den PFAS, also Chemikalien, die in der Umwelt extrem lange bestehen bleiben. Die gute Nachricht: Gesundheitsschädliche PFAS-Verbindungen konnten bei keiner Zahnseide nachgewiesen werden.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke