Frauchen und Herrchen sorgen dafür, dass der Futternapf des vierbeinigen besten Freundes gefüllt ist. Ein paar falsche Handgriffe genügen allerdings, um die Futterschalen zu Bakterienschleudern und zur Gefahr für Mensch und Tier zu machen. Über diese können unter anderem Salmonellen und E.coli Bakterien übertragen werden. Eine Studie, die in der Fachzeitschrift "PLOS ONE" veröffentlicht wurde, hat genauer untersucht, welche Gewohnheiten der Hundebesitzer die Kreuzkontamination begünstigen.
Wo wird das Futter für Hasso und Co aufbewahrt? Wie wird es zubereitet? Und wie oft der Napf gereinigt? Um diese und weitere Fragen zu klären, befragte die US-Forschergruppe 417 Hundebesitzer zu ihren Füttergewohnheiten. Dabei stellte sich heraus, dass das Gros, fast 95 Prozent, keinen Schimmer von den Hygieneempfehlungen der US-Gesundheitsbehörde FDA hatte. Zu diesen zählt unter anderem das sorgfältige Abdecken von Futterresten sowie das Reinigen der Näpfe nach jeder Mahlzeit. Dabei kann es sowohl für Mensch als auch für Hund gesundheitliche Auswirkungen haben, wenn ein Futternapf mikrobiologisch kontaminiert ist, schreiben die Studienautoren. Sie berichten von mehreren Krankheitsausbrüchen, ausgelöst von Krankheitserregern im Futter – wobei Menschen mit schwachem Immunsystem und Kinder demnach ein erhöhtes Risiko haben, zu erkranken.
Für Verunreinigungen anfällig ist unter anderem rohes Hundefutter. So wurden bei einer Untersuchung des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zwischen Februar 2018 und Juni 2020 in nur acht von 65 Proben solchen Futters keine Enterobakterien gefunden, bei etwas 40 Prozent lagen die Funde mitunter weit über den erlaubten Höchstwerten. Diese können Darmerkrankungen verursachen. Nachgewiesen wurde damals unter anderem auch eine Verunreinigung mit Listerien (Listeria monocytogenes) in 20 Proben. Diese kann sowohl bei Mensch als auch bei Tier eine Listeriose verursachen, die für immungeschwächte Menschen lebensbedrohlich sein kann.

Schlafstudie Streitfrage geklärt: Warum der Hund zu Frauchen ins Bett gehört
Hundenapf wird selten gereinigt
Der Faktor Hygiene spielt bei den Kontaminationen eine wesentliche Rolle. Denn mit dieser scheint es Mensch, so legt es die Umfrage nahe, nicht allzu genau zu nehmen. Gerade einmal ein Viertel der Befragten gab an, sich tatsächlich an die Vorgaben zu halten, Hände und Napf entsprechend regelmäßig zu reinigen. Aber: Gerade einmal etwa einem Drittel (34 Prozent) der Besitzer kam es demnach in den Sinn, sich nach Verarbeiten des Hundefutters die Hände zu waschen, noch weniger (25 Prozent) wuschen diese vorab. Und die Näpfe, die wurden noch seltener gereinigt. Denn fast jeder fünfte Hundebesitzer (18 Prozent) hält das wohl für unnötig, putzt diese seltener als einmal im Vierteljahr oder auch überhaupt nicht. 22 Prozent reinigen die Näpfe zumindest einmal in der Woche, nur 12 Prozent täglich.
Unappetitlich ist das, weil Studien aus den vergangenen 15 Jahren bewiesen haben, dass Tiernäpfe zu den am meisten kontaminierten Gegenständen im Haushalt gehören. Die Bakterienbelastung ist demnach mitunter vergleichbar mit der in Toiletten. Dazu kommt, dass ein Drittel der Befragten (33 Prozent) das Futter auf Oberflächen zubereitet, auf denen sie auch ihre eigenen Lebensmittel verarbeiten oder zumindest im selben Raum und das Futter außerdem entgegen der Empfehlungen in unmittelbarer Nähe zum eigenen Essen aufbewahrt – und das oftmals nicht sachgemäß verschlossen. Beides erhöht das Risiko von Verunreinigungen.
Wo sich im Haushalt am meisten Bakterien tummeln

Hundebesitzer uneinsichtig
Aber welchen Einfluss hat das auf Keimbelastung? Um das herauszufinden führten die Forschenden ein weiteres kleines Experiment mit 50 Hundebesitzern durch, in welchem die Hundenäpfe vorher und nachher auf ihre Kontamination geprüft wurden. Für das achttägige Experiment wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A musste sich während dieser Zeit an die Richtlinien der FDA zur Haustierfütterung halten. Gruppe B war angehalten zudem auch noch die Richtlinien für den Umgang mit Lebensmitteln für Menschen befolgen. Gruppe C fütterte wie immer.
Die Überraschung hielt sich in Grenzen, als die Forschenden nach Abschluss des Experiments feststellten, dass die Maßnahmen bei Gruppe A und B zu einem deutlichen Rückgang von Verunreinigungen führte. In Näpfen, die mit heißem Wasser oder in der Geschirrspülmaschine gereinigt wurden, sanken die Keimzahlen im Vergleich zu solchen, die lediglich mit kaltem oder lauwarmen Wasser gereinigt wurden, um 90 bis 99 Prozent. Überraschender hingegen war die Reaktion der Hundebesitzer, denn den Ergebnissen zum Trotz gaben nur lausige acht Prozent der Befragten im Nachgang an, sich auch künftig an die empfohlenen Hygienerichtlinien halten zu wollen.
Quelle: PLOS ONE, CNN, LAVES
tpoHaftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke