Der Direktor der Vatikanischen Sternwarte, Guy Consolmagno, hält außerirdisches Leben für möglich. „Wir wissen es nicht. Wir wissen nicht einmal genug, um eine fundierte Vermutung anzustellen“, sagte der Pater im Interview des Portals „katholisch.de“. So zeige die „Drake-Gleichung“ verschiedene Variablen, die man definieren müsse, um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, eine außerirdische Zivilisation zu finden.
„Aber es ist offensichtlich, dass bestimmte Faktoren dieser Gleichung – wie die relative Seltenheit des Entstehens von Leben auf einem Planeten oder die Wahrscheinlichkeit, dass Leben Intelligenz entwickelt – völlig unbekannt sind“, so der Experte. „Das Universum könnte vor Leben wimmeln – wir könnten aber auch allein sein.“
Auf die Frage, wie er diese Möglichkeit mit seinem Glauben vereinbaren könne, sagte Consolmagno: Es sei wichtig zu bedenken, dass nichts im Glauben oder in der Schrift dagegen spreche, dass es andere Geschöpfe geben könnte, die in einer Beziehung zu Gott stehen.
Papst-Astronom spricht von Engeln
„Unsere eigene Tradition der Engel ist nur ein Beispiel für nicht-menschliches Leben. An anderen Stellen sprechen die Psalmen und andere Bücher der Schrift wie Hiob und der Prophet Baruch davon, dass die Sterne selbst den Schöpfer mit ihrem Gesang preisen. Glaube ich tatsächlich, dass Sterne singen?“
Das spiele keine Rolle, betont der Jesuit. Entscheidend sei, dass das poetische Bild selbstverständlich davon ausgehe, dass die Menschen nicht die einzigen von Gott geschaffenen Geschöpfe seien. Consolmagno betonte auch, die Vorstellung, dass der Mensch einzigartig im Universum sei, stamme nicht aus der Schrift.
Anlässlich des 56. Jahrestages der Mondlandung am 20. Juli hatte Papst Leo XIV. zuletzt die vatikanische Sternwart in Castel Gandolfo, seinem Sommersitz in den Albaner Bergen unweit Roms, besucht und dabei auch einen Blick durch eines der großen Teleskope geworfen.
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