Er hatte im Gras genüsslich nach Insekten gestochert und wollte sich gerade in den Himmel erheben, da traf ihn eine kleine Kugel mit fataler Wirkung. Auf einem Golfplatz in Österreich ist ein Waldrapp von einem Golfball tödlich getroffen worden. Wie die „Salzburger Nachrichten“ berichteten, verweilte der streng geschützte Vogel aus der Familie der Ibis-Vögel regelmäßig auf der Sportanlage.
Am Unglückstag korrelierten Abflug des Vogels und Abschlag des Golfers auf tragische Weise. Dem Spieler habe dies furchtbar leidgetan, wird Anlagenleiterin Sabrina Freitag zum Vorfall, der sich Mitte Juli ereignete, zitiert.
Ein Biologe vom österreichischen „Waldrappteam Conservation and Research“, das sich für die Wiederansiedlung des einst fast ausgerotteten Vogels engagiert, sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur APA von einem „bedauerlichen Vorfall“, bei dem niemandem ein Vorwurf zu machen sei.
In ihren Brutgebieten wie in Spanien seien solche Zwischenfälle an der Tagesordnung, hieß es weiter. Dort seien Golfplätze eine grüne Ausnahme in der ansonsten kargen und trockenen Vegetation. Für Waldrappe eine bevorzugte Nahrungsquelle.
Der Waldrapp (Geronticus eremita) ist Naturschutzverbänden zufolge einer der seltensten Vögel der Welt. Er fällt vor allem durch Äußerlichkeiten auf: Markante Merkmale sind sein kahles Gesicht, der sichelförmige, oftmals tiefrote Schnabel und die strubbeligen Nackenfedern. Die Art brütet gerne in der Nähe von Gewässern an Felsklippen und Steilküsten.
Die gänsegroßen Zugvögel lebten einst verbreitet im Alpen- und Mittelmeerraum. Ihr Ruf als Delikatesse wurde der Art zum Verhängnis – Überjagung führte im 17. Jahrhundert zum Aussterben in Mitteleuropa.
In Österreich leben Angaben von Naturschutzverbänden zufolge aktuell rund 200 Waldrappe in wieder angesiedelten Populationen. Ein internationales Projekt mit mehreren Standorten im Alpenraum möchte sie unter anderem in Deutschland wieder ansiedeln und auswildern.
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