Das deutsche Gastgewerbe hat in dem von vielen Feier- und Brückentagen geprägten Mai den größten Umsatzeinbruch seit dreieinhalb Jahren erlitten. Restaurants, Kneipen, Hotels und sonstige Beherbergungsstätten setzten 2,2 Prozent weniger um als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Inflationsbereinigt (real) gab es sogar ein Minus von 4,6 Prozent – der größte Rückgang seit Dezember 2021, als es wegen der Corona-Pandemie zu heftigen Einbußen kam. Verglichen mit Mai 2024 fiel der Rückgang mit real 4,0 Prozent nicht viel niedriger aus.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht die negative Entwicklung nicht nur als Gegenbewegung zu den besseren Geschäften im Ostermonat April. „Preissensibilität und Konsumzurückhaltung nehmen spürbar zu“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Viele Gäste gehen seltener essen, wählen günstigere Gerichte, verzichten auf Extras wie Vorspeisen oder das zweite Getränk.“ Gestiegene Kosten belasteten nicht nur die Betriebe, sondern auch die Gäste. Besonders betroffen seien viele kleine und mittlere Familienbetriebe.
Hotels litten besonders
Besonders schlecht lief es in Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen. Diese hatten real 7,0 Prozent weniger in den Kassen als im Vormonat. Restaurants, Kneipen und andere Gastronomiebetriebe mussten ein reales Minus von 3,9 Prozent verkraften.
Der Umsatzschwund im Gastgewerbe ist ein schlechtes Omen für den privaten Konsum. Auch der Einzelhandel beklagte zuletzt maue Geschäfte. Im ersten Quartal hatten die privaten Haushalte mit steigenden Ausgaben noch das Bruttoinlandsprodukt von Europas größter Volkswirtschaft angeschoben.
„Die Lage der Branche ist angespannt, die Aussichten für das zweite Halbjahr sind gedämpft“, sagte Dehoga-Präsident Zöllick. Zwar hoffe die Branche auf saisonale Impulse durch die Sommerferien und eine anziehende touristische Nachfrage, doch die aktuellen massiven Herausforderungen blieben bestehen. Der Branchenverband hofft auch auf neue Impulse durch die Politik. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht vor, die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie ab Januar 2026 dauerhaft von 19 auf sieben Prozent zu senken.
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