Ihre Hinterlassenschaften pflastern mittlerweile viele Wege und Felder in Deutschland. Viel weitreichender sind allerdings die Folgen für einheimische Vögel. Die invasive Nilgans hat sich in den vergangenen Jahren im Bundesgebiet stark ausgebreitet. Laut einer Untersuchung des Deutschen Jagdverbands (DJV) kommt sie in vielen Teilen Deutschlands inzwischen sogar in etwas mehr Jagdrevieren vor als die heimische Graugans.

Bei einer flächendeckenden Erfassung im Jahr 2023 meldeten 53 Prozent der teilnehmenden Jagdreviere ein Vorkommen von Nilgänsen. Im Jahr 2017 waren es laut DJV noch 38 Prozent. Zum Vergleich: Graugänse gab es 2023 in 51 Prozent der Reviere und im Jahr 2017 in 40 Prozent der Reviere. Besonders häufig kommt die Nilgans im Nordwestens Deutschlands vor.

An den Untersuchungen haben sich zwischen 24.000 und 25.000 Jagdreviere in Deutschland beteiligt. Das entspricht nach Angaben des DJV in etwa einem Drittel der unbebauten Fläche in Deutschland. Für Bayern, Sachsen und Schleswig-Holstein liegen keine Daten vor. Die Reviere haben keine Tiere gezählt, sondern ein allgemeines Vorkommen gemeldet.

In der Anzahl der Tiere ist die heimische Graugans mit 42.000 bis 59.000 Brutpaaren der Nilgans mit 5.000 bis 7.500 Brutpaaren nach Angaben des Naturschutzbunds (Nabu) in Deutschland aber immer noch weit überlegen.

Warum breitet sich die Nilgans aus?

„Die Nilgans brütet in Höhlen, in Horsten, aber auch im Schilf oder auf dem Boden. Das macht sie so erfolgreich“, erklärt Helmut Dammann-Tamke, Präsident des DJV. „Sie ist sehr anpassungsfähig. Sie lebt in Parks der Großstädte genauso erfolgreich wie entlang von großen Flüssen und an der Küste.“

Die Tiere seien sehr konkurrenzstark. „Nilgänse legen sich auch mit Störchen, Schwänen oder anderen bedrohten Wasservögeln an und vertreiben sie zum Teil aus ihren Nestern.“ Für den Artenschutz sei das eine Herausforderung. Außerdem würden die Winter immer milder. Das begünstige die ursprünglich aus Afrika stammende Art.

Um die Bestände zu regulieren, fordert der DJV eine bundesweite Bejagung. Naturschützer hingegen sagen, die Jagd habe kaum einen Effekt auf die Bestandsentwicklung. Der Nabu schätzt die ökologische Schädlichkeit der Nilgans in Deutschland ohnehin als gering ein.

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